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Vorsicht! Manipulation

Unfaire Dialektik erkennen und ihr wirkungsvoll begegnen

Claudia Grötzebach

Cornelsen Verlag Scriptor GmbH & Co KG 2007, 1. Auflage, 132 Seiten, 6.95 Euro

Manipulationen abwehren, schlagfertig sein – das sind Fähigkeiten, die sich viele wünschen. Im Berufs- wie im Privatleben ist man oft unfairen Attacken und manipulativen Verhaltensweisen ausgesetzt. Die in dem Buchratgeber Vorsicht! Manipulation vorgestellten Methoden und Techniken helfen, in entsprechenden Situationen souverän zu agieren, wirkungsvoll zu kontern und sich so Handlungsspielräume zu bewahren.

Auf 136 Seiten lernen die Leser die kommunikativen Hintergründe, Grundstrukturen und Basiselemente unfairer Strategien kennen. Auch die typischen – und erwarteten – Reaktionsmuster der Opfer unfairen Verhaltens werden behandelt und die erfolgreichsten Verteidigungsstrategien vorgestellt. Ein umfangreiches Praxisbeispiel leitet den Transfer der erworbenen Einsichten in den Alltag an. Die Autorin, Claudia Grötzebach, ist Suggestopädin und seit mehr als 15 Jahren in Training und Beratung tätig. Für sie ist der Erfolg auch eine Frage der Perspektive: Betrachtet man sich selbst als Helfer und nicht als Opfer einer Situation, so lebt man künftig entspannter und entscheidet souveräner. Um sich vor unfairer Dialektik zu schützen, rät die Expertin, entsprechende Mechanismen zu erkennen, Interpretationsmöglichkeiten herauszuarbeiten und falsche Annahmen zu korrigieren. Begegnet man Übergriffen gelassen und freundlich oder zieht falls nötig Grenzen, so könne eine Abwehr gelingen, ist Grötzebach überzeugt.

Quelle: Text des Verlages



 Leserrezension von Christa Raatz

Vorsicht Manipulation gibt einen wunderbaren Überblick über die verschiedenen Kommunikationsmodelle. Es werden die Grundstrukturen der Kommunikation erklärt und ist eine ideale Zusammenfassung der Basiselemente der Kommunikation mit den verschiedenen Verhaltensmustern.
In diesem Buch geht es darum, dass „..unfaire Erlebnisse..“ als Missgeschicke der Kommunikation erlebt werden. Die Autorin ruft zur „..Selbstbeherrschung und Disziplin..“ auf, indem im Erleben dem Gesprächspartner Grenzen gesetzt werden durch Autonomie und Selbstverteidigungsstrategien.

1. Einführend wird im Buch das Thema Souveränität und unfaire Dialektik versucht das Anliegen der Autorin darzustellen, mit dem Ziel unfaire Schachzüge und Vorgehensweisen zu erkennen um sich selber und den Mitmenschen besser zu verstehen. Dabei sei es wichtig klare Grenzen zwischen Unfairness und Manipulation zu ziehen.  Unfairness erzielt die Wirkung das wir uns selber aus dem Gleichgewicht bringen. Die Souveränität wird als Verteidigungsstrategie empfohlen. Zum Abschuss des erstens Kapitel werden noch die 10 Gebote einer guten Kommunikation erklärt mit dem Hinweis auf deren Grenzen. Zusammenfassend wird aufgezeigt dass unfaire Erlebnisse nicht Manipulation sind sondern Missgeschicke, Entgleisungen oder Missverständnisse in der Kommunikation sind.

2. Als Hintergründe der Kommunikation werden nacheinander die verschiedenen Kommunikationsmodelle und deren Nutzen erklärt. Die Autorin fängt mit Paul Watzlawick und der Kommunikation auf der Sach- und Gefühlsebene an. Findet dann den Übergang zum Eisbergmodell um anschließend das Schulz von Thun mit seinen vier Ebenen zu besprechen. Um die Bedürfnisse in der Kommunikation zu berücksichtigen stellt sie die Maslow Pyramide vor. Gibt dabei den Hinweis, dass wir bei unbefriedigten Bedürfnissen anfällig für Manipulationen und Angriffe sind. Anschließend wird  das Basiswissen der Transaktions Analyse übersichtlich erklärt.

3. Um die Arbeitsweise der unfairen Dialektik herauszufinden sucht sie nach „...grundlegende und systematische Einflussfaktoren und Stellschrauben...“ mit der Feststellung das Unfairness immer ein Kommunikationsproblem ist. Sie stellt die Regel auf das Unfairness als Schlag gemeint oder empfunden wird und schreibt deshalb weiter von Attacken oder Aggressionen. Diese ordnet sie in drei Kategorien. In „Miss- oder Ungeschickte, Explosionen“ und „gezielte (Ab)Schüsse“. Dabei stellt sie fest „..das Attacken..“ emotionalisieren und die Denkfähigkeit ausschalten. Sie beschreibt  welche Motivlagen der Mensch zu einem „Agressor“ werden lassen kann und unterteilt diese in drei Kategorien: „Den Tolpatsch, den Wütenden, den Jäger“. Anschließend beschäftigt sie sich noch mit der Opferrolle. Sie erklärt an Hand der „Good Guy-und Bad Guy-Strategie“ die Motive des Agressor zu erkennen, um dann noch kurz das Mobbing und Intrigen Thema anzureißen.

4. Als Methoden und Strategien die unfairen Dialektik zu entschärfen wird mit „Gefahr erkannt - Gefahr gebannt“ gearbeitet. Angefangen von der Wahrnehmung der Körpersprache über die Interpretation hin zu der eigenen Reaktion.  Die Autorin geht weiter auf die unfairen-dialektischen Methoden ein. Erklärt kurz die verschiedensten Vorgehensweisen bei:

a.    Überfülle an Argumenten
b.    Sprunghafter Gliederung
c.    langen Gesprächsbeiträgen und Monologen
d.    hohen Gesprächs- und Redetempos
e.    wenig Pausen
f.    imposanter und schwer verständlicher Wortwahl
g.    einer abstrakten und allgemeinen Sprache

Daraus folgend stellt die Autoren Verteidigungsstrategien von A bis Z auf, gliedert dies in Funktion, Wirkung und Gegenstrategien.

5. Das Kapitel „Schritt für Schritt zur Souveränität“ gibt einen Überblick der verschiedenen Verteidigungsstrategien und einen Hinweis, um diese Strategien anzuwenden zu können. Dazu müssen bestimmte Grundlagen wie Stress-Balance, Selbstbild, Selbstwertgefühl erfüllt sein. Um einen freien Kopf zu erhalten empfiehlt die Autorin einen inneren Anti-Ärger- Dialog.

6. Zum Schluss werden noch fünf Fallbeispiele erklärt.

Mein Kommentar: Dieses Business Pocket Buch ist eine schöne handliche Angelegenheit um sich mit den verschiedenen Modellen der Kommunikation auseinander zu setzen. Es ist sehr übersichtlich und strukturiert geschrieben und kann für Anfänger ein hilfreicher Trainerleitfaden sein.

Autorin: Christa Raatz



 

 

 

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