The Power of Dignity

Die Kraft der Würde: The Grameen Family

Hans Reitz, Roger Richter, Peter Spiegel

J.Kamphausen Verlag & Distribution GmbH, 200 Seiten, Hardcover, Das Buch ist komplett zweisprachig (englisch/deutsch), mit zahlreichen vierfarbigen Fotografien, 39.80 Euro

Mit der Gründung der Grameen Bank durchbrach Muhammad Yunus einen Teufelskreis aus Armut und Verzweiflung – und schaffte für Millionen Menschen nicht nur eine Lebensgrundlage, sondern schenkte ihnen neue Zuversicht. Der Bildband portraitiert Menschen aus Bangladesch, denen es durch die Kleinstkredite möglich wurde, sich ein neues Leben aufzubauen. So zeigt das Buch in wunderbarer Weise, dass Armut mehr ist als ein statistisches Phänomen, denn hinter jeder Zahl stehen Menschen, mit einer eigenen Geschichte, mit Sorgen, Wünschen und Hoffnungen. Armut hat ein menschliches Gesicht – und es gibt viele Wege jenseits von Almosen, die aus ihr herausführen, wenn man den Betroffenen den Weg zur Eigeninitiative ebnet. Ein wunderbarer Bildband für alle, die an eine humanere Wirtschaft glauben und nach konkreten Anregungen zu ihrer Verwirklichung suchen.

Lichtblicke in der Not – Hilfe zur Selbsthilfe. Die Fotos von Roger Richter berühren den Betrachter auf einzigartige Weise, weil sie dokumentieren, dass selbst die größte Not immer auch Lichtblicke, Optimismus und neue Chancen in sich birgt. Für Solema Khatun, eine der ersten Kreditnehmerinnen der Grameen Bank, beispielsweise bedeutete ein Darlehen in Höhe von umgerechnet 25 Euro den Startschuss in ein neues Leben. Mit ihrem Kleinbetrieb fertigt sie Bambusstühle und sichert sich damit ein Auskommen, das deutlich über der Armutsgrenze liegt.

Das Geheimnis sozialen Unternehmertums – Ein Essay von Peter Spiegel. In seinem Essay vermittelt Yunus-Biograf Peter Spiegel nicht nur die große Vision, mit der Muhammad Yunus zum Vorreiter eines sozialen Unternehmertums wurde, sondern zeigt auch, wie der in Verruf geratene Kapitalismus durch ein neues Denken neue Blüten hervorbringen kann – nicht nur für die Reichen und Mächtigen, sondern für alle Menschen. Dabei beschränkt sich die Wirksamkeit des von Yunus entworfenen Modells einer „Social Entrepreneurship“ nicht auf die Ärmsten der Armen, sondern es schafft gewinnbringende Beziehungen, von der auch weltweite Konzerne profitieren können, wie das Joint Venture der Grameen Bank und der Danone-Gruppe, eine Fabrik zur Produktion von mit Nährstoffen angereichertem Joghurt, in Bangladesch zeigt.

Rückzahlquote: 99 Prozent – Davon können westliche Banken nur träumen „Almosen sind eine Beleidigung für die Armen. Sie sind mutige Unternehmer und Unternehmerinnen, sobald wir ihnen nur das elementare Recht auf Kredit einräumen“, so das Credo von Muhammad Yunus und seiner ungewöhnlichen Bank, das durch die zahlreichen Erfolgsgeschichten dieses Buches untermauert wird. Mit Rückzahlquoten von traumhaften 99 Prozent ist die Grameen Bank dabei nicht nur ein Vorreiter für die Entwicklung der Wirtschaft in „armen“ Ländern, sondern könnte mit ihrem Geschäftsmodell sicherlich auch neue Anregungen für die gegenwärtig strauchelnden Banken der reichen Industrienationen und das Finanzsystem insgesamt liefern.

Die Kraft der Würde – Innere Schätze verändern die Welt „Unsere Würde ist untrennbar verbunden mit der Würde aller Menschen dieser Welt. Und aus ihr wächst die Kraft, die Welt zu verändern“, sagt Hans Reitz, Initiator des Buchprojekts. „The Power of Dignity“ verdeutlicht, wie eine große Idee ihren Weg ins Leben findet – und in diesem Fall Millionen Menschen so ein besseres Leben ermöglicht. Es geht um die inneren Schätze, die jeder Mensch, egal ob arm oder reich, in sich birgt, und die, finden sie eine Möglichkeit des Ausdrucks, der Welt ein neues Antlitz verleihen. „Sich aus eigener Kraft von buchstäblich lebensbedrohender Armut befreien zu können, das ist der Schatz, den die mutigen Akteure der Grameen Family in die Welt tragen – und der sich als Kraft der Würde in ihren stolzen Gesichtern widerspiegelt“, so Hans Reitz.

Die Umwälzungen, die sich in der globalen Wirtschaft zeigen, machen deutlich: Wir brauchen ungewöhnliche und neue Wege, damit Wirtschaft mehr ist als ein Selbstzweck. Das Buch zeigt einen dieser Wege. Oder, wie Peter Spiegel es formuliert: „Wer sich auf die Augen der hier fotografierten Menschen einlässt, sieht Überraschendes. Er schaut in klare, mehr noch, leuchtende Augen. Dieser Bildband erzählt von fundamentalen Veränderungen – und er wird unser Bild von den Armen fundamental verändern."

Quelle: Text des Verlages

 



Roger Richter (*1966 in Wiesbaden) studierte Fotografie bei Prof. Dr. Hans Puttnies in Darmstadt. Seit 1990 arbeitet er als selbstständiger Fotograf und engagiert sich weltweit für soziale Projekte.
www.roger-richter.de

Peter Spiegel (*1953) ist Leiter des GENISIS Institute for Social Business and Impact Strategies in Berlin, gemeinsam mit Prof. Yunus Präsidiumsmitglied im Global Economic Network sowie Sachbuchautor, u.a. der Kurzbiographie „Muhammad Yunus – Banker der Armen“.
www.peterspiegel.de

 




 

 

 

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