Marion Lockert Marion Lockert

Meine Arbeit als Trainerin und Coach wird seit einigen Jahren durch das Modell der Archetypen der Seele® bereichert. Nach der Einführung in dessen Denkwelt im letzten TrainerJournal werde ich nun verschiedene Aspekte des Modells vorstellen und über meine Erfahrungen damit berichten. Vielleicht kann ich Sie zu ein paar ungewöhnlichen Sichtweisen inspirieren – für neue Impulse.

Das Modell der Archetypen

„Archetypen der Seele®“ ist ein spiritueller Ansatz, der unsere Kernpersönlichkeit als eine 7-teilige energetische seelische Struktur, eine Matrix beschreibt: Sie ist gleichermaßen Potential und Lernaufgabe. So sind wir gemeint. Zur Entwicklung unserer Seele gehört es, in jedem Leben eine andere Matrix zu haben, wobei die Seelenrolle als Konstante bleibt. Diesmal befassen wir uns mit dem 6. Matrix-Element, dem Reaktionsmuster.

Das Reaktionsmuster

Wenn unverhoffte Dinge passieren, gibt es bei jedem Menschen ein spontanes Reagieren, das unserem bewussten Willen entzogen ist. Dabei werden ein spezieller Ort im Körper und ein Chakra angesprochen, die gemeinsam ein Reaktionszentrum bilden. Ein zweites Chakra wird für die „Entladung“ genutzt: die Reaktionsorientierung. Das ergibt das für uns typische (Verhaltens-) Reaktionsmuster. Es kann auch als die seelische Verbindung mit der Physis, also des Energetischen mit dem Körperliche verstanden werden.

Ein Mensch wird entsprechend seines Reaktionsmusters z.B. emotional-motorisch oder intellektuell-sexuell oder instinktiv-emotional usw. reagieren. Die Kombinationsmöglichkeiten sind variabel. Die Reaktionszentren spirituell (5) und ekstatisch (6) allerdings sind nicht Teil der normal im Leben verfügbaren Muster, sondern stehen uns nur in sehr außergewöhnliche Momenten unseres Lebens zur Verfügung.

Du musst das doch fühlen!

Unsere Reaktionsmuster sind im Stammhirn verankert und waren früher darauf ausgerichtet, das eigene Überleben und den Arterhalt zu sichern. Die Erfahrung, dass seine Art zu reagieren, erfolgreich ist, führt dazu, sie auch nicht zu hinterfragen, Wir empfinden uns eben als „normal“ und richtig. So entsteht  ein gewisses Unverständnis für anders funktionierende Reaktions- und Verhaltensmuster.

Haben Sie schon mal den Vorwurf gehört: „Du musst das doch fühlen!“? Dann sind Sie möglicherweise intellektuell-zentriert! Diesen Menschen wird häufig von Emotional-Zentrierten vorgehalten, sie würden immer nur vernünfteln. Manch einer solchermaßen als defizitär Bezeichnete  versucht dann verzweifelt, durch den Besuch diverser Seminare, Therapiesitzungen, etc. diesen „Makel“ zu beseitigen, ohne zu erkennen, dass dieses Reaktionsmerkmal nun einmal zu ihm gehört und auch seine sinnvolle Bedeutung hat.

Ähnlich ergeht es Emotional-Zentrierten, wenn ihnen von Intellektuell-Zentrierten „Gefühlsduselei“ vorgehalten wird und sie die Empfehlung bekommen, z.B. in einem Streit doch endlich mal den Mund aufzumachen und was zu sagen, statt mit betroffenen Gesicht einfach nur dazusitzen.

Die 7 Reaktionszentren

1. emotional = Herzchakra
Pole:     - sentimental    + sensibel

2. intellektuell = Kehlchakra
Pole:     - vernünftelnd     +nachdenklich

3. sexuell = Nabel- od. Sakralchakra
Pole:     - verführerisch    + schöpferisch

4. instinktiv = Wurzel- oder Basischakra
Pole:     - unbedacht     + spontan

5. spirituell = Stirnchakra
Pole:     - telepathisch     + inspiriert

6. ekstatisch = Scheitelchakra
Pole:     - sensitiv-mystisch    + mystisch

7. motorisch = Solar Plexus Chakra
Pole:     - hektisch     + unermüdlich

Die Zentren laden also geradezu ein, der Versuchung zu erliegen, das, was man selbst nicht besonders gut kann, zu verachten und zu entwerten. Der intellektuell Zentrierte ist geneigt, den Emotionalen herabzusetzen, der Emotional-Zentrierte bildet sich viel auf seine Gefühle ein und straft den Intellektuellen mit Verachtung. Derjenige, der als Sexuell-Zentrierter bewusst und lustvoll in seinem Körper und in der Welt lebt, beneidet vielleicht den Intellektuellen um seine Leistungen, wird ihm aber auch das Gefühl vermitteln, dass dieser sich mit abstraktem und theoretisierenden Denken wirklichkeitsfremd und irreal verhalte.

So, wie Sie reagieren, ist es „richtig“

Kennen Sie das archetypische Reaktionsmuster eines Menschen, wird es leichter sein, Ihre Erwartungen an dessen Möglichkeiten anzupassen und weniger enttäuscht zu werden. In einer Auseinandersetzung wird die intellektuell-motorisch Reagierende nun mal zunächst so viele Aspekte wie möglich durchdenken wollen – und danach möglichst sofort in Handlung (motorisch) umsetzen. Erst danach kann ein Bewusstsein der eigenen Emotionen erwachsen.

Der Emotional-motorische dagegen erfühlt erst seine Impulse, und wenn emotional alles eingeordnet und geortet ist, springt er auf, um sich mit irgendetwas zu beschäftigen oder rumzulaufen. Und erst wenn das geschehen ist, wird ein intellektuelles Durchdringen möglich. Das hat nichts mit Intelligenz zu tun!

Motorisch-intellektuell zu sein, also einen starken Handlungs-/Bewegungsimpuls zu haben und das intellektuell umzusetzen, wird sich häufig in starkem Redefluss äußern. Sexuell Zentrierte (z.B. Marilyn Monroe) haben eine besondere Leuchtkraft, die nicht nur durch körperliche Schönheit, sondern durch die starke Wirkung des 2. Chakras entsteht. Der Motorisch-Emotionale wird als Appell oft „erst denken, dann handeln“ hören. Und Boris Beckers phänomenales Tennisspiel war sicher auf ein instinktiv-motorisches Reaktionsmuster zurückzuführen – er „wusste“ einfach instinktiv, wie der Ball landen würde und konnte das in Bewegung umsetzen. Und das machte es ihm - noch ganz im Stress des Spiels - schwer, in den Interviews gleich nach dem Spiel Reflektionen darüber abzugeben. Gorbatschow, mit intellektuell-instinktivem Muster, hatte ein nahezu unfehlbares Gespür dafür, seine Ideen zur rechten Zeit am rechten Ort zu äußern.

Reaktionsmuster als Profilelement

Die Reaktionsmuster können z.B. bei der Personalauswahl für die Besetzung von bestimmten Aufgabenfeldern ein hervorragendes Auswahl-Kriterium sein. Überall, wo menschliches Miteinander und Empathie eine wichtige Rolle spielen, sind Menschen mit einem emotionalen Anteil im Reaktionsmuster eine gute Wahl. Strategische Entscheidungen fällt ein Intellektuell-Zentrierter leichter. Sie merken: Für Führung und Management kann ein Verständnis für Muster hilfreich sein.

Und für uns Weiterbildner ist das Verständnis wichtig, dass die unterschiedlichen Reaktionen nicht als „wegschulbar“ angesehen werden dürfen, sondern essentielle Bestandteile der Persönlichkeit darstellen. Das macht eine adressatengerechtere Ansprache möglich und erhöht die Effektivität von Kommunikationsprozessen. Und es vermindert das Leid derjenigen, die missverstanden werden.

Reaktionsmuster - leicht zu beobachten

Mit dem Fokus auf die archetypischen Beschreibungen, die im unten erwähnten Buch sehr viel ausführlicher dargestellt werden, sollte es Ihnen leicht fallen, Ihr eigenes Muster und das Ihrer Teilnehmer zu identifizieren. Das Reaktionsmuster ist uns in der Regel sehr nah und gut annehmbar. Es bietet daher ein schönes Feld, Selbsterkenntnis und Selbstliebe zu üben.

Literaturempfehlung

Dr. Varda Hasselmann, Frank Schmolke, Die
7 Archetypen der Angst. Goldmann-Verlag 2010

Die Autorin

Marion LockertMarion Lockert, Trainerin für Entfaltung von Führungskraft und Persönlichkeit, NLP-Lehr-Coach, ist Leiterin des „TT-Forschungskreises Archetypen der Seele – Spiritualität im Business“. Seit 16 Jahren intensiv mit diesem Modell verbunden, ist sie zudem von Hasselmann/ Schmolke persönlich als Matrix-Aufstellerin autorisiert und empfohlen.

 

Kontakt

Marion Lockert Institut
Richard-Wagner- Str. 11
30177 Hannover

Tel. 0511-76351690
Fax 0511-763 51 69-4

ml@marion-lockert-institut.de
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