15 Tipps für Ihre Pressearbeit

Viele Berater betrachten die Pressearbeit als billigen Anzeigenersatz – außerdem als Verkaufsinstrument. Doch PR verkauft nichts. Sie kann Ihnen aber das Verkaufen erleichtern. Einige Tipps für Ihre Pressearbeit.

1. Betrachten Sie die Redakteure der Zeitungen als Kunden. Schließlich wollen Sie ihnen etwas „verkaufen“ – Ihren Text, Ihre Neuigkeit. Gehen Sie entsprechend mit ihnen um.

2. Liefern Sie den Redakteuren das, was sie benötigen: zum Beispiel Neuigkeiten, Einblick in die Firmenpraxis, „knackige“ Zitate.

3. Kommunizieren Sie mit der Presse „mäßig, aber regelmäßig“, damit sich auch in den Köpfen der Redakteure allmählich verankert: „Der Berater xy existiert. Er ist Spezialist für ...“ Denn nur dann kontaktieren die Redakteure Sie auch eigeninitiativ.

4. Überschütten Sie die Presse nicht mit allem möglichen Nonsens – zum Beispiel der Nachricht, dass Sie oder Ihre Firma Geburtstag hatten. Schicken Sie ihnen nur Infos, die Ihre Kompetenz oder die Ihres Unternehmens als „Spezialist für ...“ unterstreichen.

5. Bedenken Sie beim Schreiben für die Presse: Artikel sind keine Doktorarbeiten. Und Ihr Job als Berater ist es nicht, Ihre ohnehin verwirrten Kunden noch weiter zu verwirren. Entsprechend sollte Ihr Schreibstil sein: konkret und klar, bildhaft und praxisnah.

6. Beachten Sie: Fast alle Fachzeitschriften haben lange Vorlaufzeiten. Wenn Ihre Meldung in einer bestimmten Ausgabe erscheinen soll, muss diese in der Regel sechs Wochen vor deren Erscheinen auf dem Schreibtisch der Redakteure liegen.

7. Überschätzen Sie nicht die Wirkung des publizierten Worts. Seien Sie deshalb „großzügig“ beim „Korrekturlesen“ von Texten, in denen Sie zitiert sind.

8. Denken Sie stets daran: Der Redakteur ist Ihr Kunde. Er bezahlt Sie zwar nicht mit Geld, aber mit Seiten(-anteilen) in seinem Magazin. Deshalb darf er mit dem „gekauften“ Artikel machen, was er möchte. Seien Sie also nicht sauer, wenn er Ihr Manuskript kürzt oder – aus Ihrer Sicht – „stümperhaft“ bearbeitet.

9. Haben Sie keine Angst vor der Fach-/Wirtschaftspresse. Eine wirklich kritische „Wirtschaftsfachpresse“ gibt es in Deutschland nicht mehr, „seit das Anzeigenwesen erfunden wurde“ – wie Ferdinand Lasalle bereits im 19. Jahrhundert schrieb.

10. Seien Sie aber vorsichtig im Umgang mit allen Medien, die sich an die so genannten Endverbraucher wenden. Ihre Berichterstattung bekommt schnell den Touch „Schaut’ wie blöd, skrupellos usw. die Unternehmensvertreter und ihre Lakaien sind“. Außerdem werden komplexe Themen in ihren Kurzberichten nur selten „angemessen“ dargestellt.

11. Pressearbeit ist kein „billiger“ Anzeigenersatz. Sie kostet (viel) Zeit und/oder Geld. Sie ist ein zudem keine Wunderwaffe, sondern ein Marketinginstrument unter vielen – mit eigenen Vorzügen und Schwächen.

12. Geben Sie sich zum Beispiel nie der Illusion hin, Sie könnten Beratungsleistungen, sofern sie teurer (und erklärungsbedürftiger) als „Gedenkmünzen – in limitierter Auflage für € 9,99“ sind, rein mit PR-Maßnahmen vermarkten. Mit ihnen können Sie bestenfalls erreichen, dass Kunden bei Ihnen anrufen und sagen: „Schicken Sie mir nähere Infos“. Danach sind Sie als Verkäufer gefragt.

13. Ein Vorzug der Pressearbeit ist: Sie können die Früchte dieser Arbeit, also die erschienenen Artikel aktiv im Marketing- und Vertriebsprozess nutzen – zum Beispiel, indem Sie diese (Noch-nicht-)Kunden mailen, auf Ihre Webseite stellen oder Kunden bei Präsentationen überreichen.

14. Bedenken Sie bei Ihrer Kosten-Nutzen-Abwägung, ob Sie Zeit und/oder Geld in Pressearbeit investieren: Die meisten Zeitschriften stellen die erschienenen Artikel auch auf ihre Webseite. Deshalb wird Ihr Unternehmen, wenn Sie eine regelmäßige Pressearbeit betreiben, auch leichter im Worldwideweb gefunden.

15. Ein weiteres Plus ist: Wenn man Ihren Namen als Suchbegriff bei Suchmaschinen wie Google eingibt, erscheinen mehr (inhaltliche) Treffer, so dass der Eindruck entsteht „Das ist ein Spezialist für ...“. Solche Abfragen machen inzwischen die meisten Kunden, bevor sie einen Berater kontaktieren.

 

Zum Autor: Bernhard Kuntz, Darmstadt, ist Autor des im Juni 2008 im Verlag managerSeminare erschienenen Buchs „Warum kennt den jeder? – Wie Sie als Berater durch Pressearbeit Ihre Bekanntheit steigern und leichter lukrative Aufträge an Land ziehen“. Zuvor erschienen von ihm bereits die beiden Bücher „Die Katze im Sack verkaufen“ und „Fette Beute für Trainer und Berater“.

Kontakt:

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www.bildung-kommunikation.de

 

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