Matthias Garten

Mit Multimediapräsentationen den Lernerfolg deutlich steigern

Viele Akademien und Trainer haben in den letzten Jahren ihre Overheadfolien auf PowerPoint und Co. gezogen und dabei das Wichtigste vergessen, nämlich die Vorteile des neuen Me­diums zu nutzen! Viele Folien sind statisch geblieben, andere sind mit Informationen überladen, allen gemeinsam haftet das Handgestrickte, Altbackene an. Das, was die Teilnehmer nach der Präsentation behalten, ist auch durch die Umstellung auf elektronische Folien nicht besser geworden. Also alter Wein in neuen Schläuchen? Trainer Rainer K. sagt dazu: „Für die Alten ist PowerPoint schon super toll. Aber die Jungen haut das nicht vom Hocker, da muss man schon mehr Gas geben.“

Das Zauberwort heißt Multimediapräsentation. Die Kunst besteht darin, Trainingspräsentationen mit den neuen Möglichkeiten richtig aufzuwerten, um dadurch die Lernerfolgsbilanz zu verbessern. Es ist bekannt, dass in unserer Gesellschaft ein Groß­teil der Menschen visuelle Lerntypen sind. Daher macht es Sinn, das Potential von Multimediapräsentationen voll auszuschöpfen und dadurch den Lernerfolg zu verbessern.

Kritiker könnten jetzt argumentieren: Und was ist mit den auditi­ven, kommunikativen und motorischen Lerntypen? Diese sollten richtigerweise im Sinne des Medienmixes zusätzlich angespro­chen werden. Multimediapräsentationen sind ein Teil des Lern­mixes. Doch was sollte nun bei einer modernen multimedialen Trainingspräsentation berücksichtigt werden? Hier gibt es drei entscheidende Aspekte:

1. Der Aspekt der Nachhaltigkeit

Bei Multimediapräsentationen spielen neben dem Inhalt auch der wahrnehmungs- und kognitionspsychologische Aspekt eine wichtige Rolle. Sind auf der Folie visuelle Anker enthalten, kön­nen diese besser behalten werden. Ziel muss es daher sein, sol­che Anker zu erzeugen oder assoziativ zu transportieren. Wir soll­ten für ein Unternehmen der Medizinbranche eine Trainingsprä­sentation aufbereiten. Der Referent zeigte uns die Präsentation und bat um eine Beratung. Die Folien waren einerseits sehr textlastig und andererseits mit Bildern bestückt, die keine Asso­ziation zum Lernergebnis vermittelten. Das Seminar wurde mehrmals im Jahr mit Ärzten durchgeführt. Am Ende des Tages wurde ein Test ausgewertet. Nachdem wir die PowerPoint-Prä­sentation nach verschiedenen Aspekten überarbeitet hatten, stellte sich schnell eine deutliche Steigerung bei den Testergeb­nissen heraus. Der Referent Paul K. sagte dazu: „Ich hätte die Verbesserung des Testergebnisses vorher nicht geglaubt, wenn ich das nicht live gesehen hätte. Teilnehmer kamen nach dem Seminar zu mir und haben sich noch einmal extra bedankt für die tolle Aufbereitung des Themas.“

2. Der Aspekt der Modernität

Wir sind heute durch das Fernsehen sehr verwöhnt, was die Vermittlung von Wissen und Informationen angeht. Denken Sie dabei nur an die vielen Wissenschaftssendungen. Wir sprechen heute auch von Infotainment. Infotainment, also die Mischung aus Information und Entertainment, erzeugt Motivation, Span­nung und Aufmerksamkeit. Die Teilnehmer erwarten bei Semi­naren eine moderne Gestaltung von Folien, eine pfiffige, zeit­gemäße Darstellung oder auch die selbstverständliche Einbin­dung von Videoclips, 3D-Animationen oder Sounddateien. In­teressant ist auch, dass sich Teilnehmer bei firmeninternen Semi­naren wesentlich besser mit dem Unternehmen identifizieren, wenn die Gestaltung eine imagesteigernde Außenwirkung hat.

3. Der Aspekt des Lerntypen

Je nach Art des Seminars stellt man fest, dass sich der Sinneska­nal mit dem Trainer verändert. Ist der Trainer eher ein kommuni­kativer Lerntyp, kann es sein, dass die Lehrmethoden sehr stark auf diesen Typ ausgerichtet sind. Besser wäre es, auch hier den visuellen Lerntypen mittels moderner Multimediapräsentationen zu unterstützen. Der Trainer hat den Vorteil, dass dann dieser Lerntyp motivierter und aufmerksamer ist, also auch besser lernt.

Auf die häufig gestellte Frage „Wie sollte eine Trainingspräsenta­tion aufgebaut sein?“ gibt es keine pauschale Antwort bzw. goldene Regel. Denkt man aber an die drei Lernstufen

  • Wissen
  • Verstehen/Erklären
  • Anwenden

wird klar, dass Multimediapräsentationen nur den ersten Punkt und zum Teil den zweiten Punkt abdecken können. Im Training hat die folienbasierte Präsentation also nur einen begrenzten Einsatzzweck und sollte auch so gesehen werden. Allerdings wird es heute immer wichtiger, immer mehr Wissen in weniger Zeit zu erlangen. Und darin liegt auch die Stärke der Multime­diapräsentation – einerseits im Selbststudium und andererseits im Seminar in der Wissensvermittlung.

Der Aufbau der Präsentation sollte sich nach dem Thema, nach der Zielgruppe (Teilnehmer) und dem Ziel des Seminars richten. Zentral dabei ist, einen guten Einstieg (z.B. durch ein aktuelles Bild, aktuelles Video) ins Thema zu finden, um die Teilnehmer entsprechend zu motivieren. Doch gerade dieser Aspekt wird häufig vernachlässigt – auch die „alten Hasen“ lassen diesen Punkt hin und wieder unter den Tisch fallen. Eine hohe Motiva­tion bringt eine hohe Aufmerksamkeit und damit auch einen hohen Lernerfolg.

Wenn Multimediapräsentationen professionell aufgebaut und gestaltet sind, steigern sie den Lernerfolg in Seminaren und Trai­nings. Die Motivation, Aufmerksamkeit und Erinnerungsleistung der Teilnehmer steigt nachweislich.


Matthias Garten, Dipl.-Wirtschaftsinformatiker

ist in der Ge­schäftsleitung der Präsentationsagentur smavicon Best Business Presentations tätig. smavicon ist heute eines der führenden Un­ternehmen in Deutschland, das sich ausschließlich mit Präsenta­tionen beschäftigt. Schwerpunkte sind Beratung, Konzeption, Kreation und Umsetzung von Multimediapräsentationen sowie Trainings. Matthias Gar­ten gehört zu den Top100 Excellent Speakern, ist Präsentations­berater, Buchautor, Seminarcoach, Dozent, Prüfer, Innovati­onsmanager und bietet auch Seminare im Bereich Multimedia- und PowerPointPräsentationen, Story­boards und Kreativ-Tech­niken an.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.smavicon.de

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