Cay von Fournier Cay von Fournier, SchmidtColleg, Berlin und St. Gallen*

Gestärkt aus der Krise gehen!

Jeder spricht derzeit von der Krise und die ganze Welt scheint in eine Art Starre verfallen zu sein. Wer ein Unternehmen – gerade in diesen herausfordernden Zeiten – erfolgreich führen will, muss in erster Linie am und weniger im Unternehmen arbeiten. Dies erfordert ein ständiges Beschäftigen mit der Or­ganisation, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Kunden und Partnern, den Unternehmenszielen und –strategien. Dabei muss man schnell und flexibel auf die ständigen Veränderun­gen reagieren können.

„Viele Mittelständler erledigen dies alles mit Bravour“, davon ist Dr. Dr. Cay von Fournier, Inhaber von SchmidtColleg (www.schmidtcolleg.de), das sich seit mehr als 20 Jahren intensiv mit Führungsstrategien für Unternehmen beschäftigt, überzeugt. „Und das, obwohl ebenso viele mit enormen Umsatzrückgängen zu kämpfen haben, während in anderen Branchen noch ein antizyklisches Wachstum stattfindet.“ Er prophezeit, dass sich diese Wellenbewegungen wohl auch in Zukunft fortsetzen werden: „Während die einen um jeden Auftrag kämpfen müssen, werden andere gerade eine Hochphase erleben.“ Entscheidend sei nur, was man selbst dazu beitragen kann, um gerade in schwierigen Zeiten Dinge anzupacken, die bislang vielleicht nicht auf der Agenda standen. „Wir leben in herausfordernden Zeiten, und die Herausforderungen treffen jeden einzelnen Unternehmer und Mitarbeiter genauso wie unser wirtschaftliches System. Und diese Krise verlangt unsere ganze Leidenschaft und Kreativität als Unternehmer“, so der Unternehmensexperte.

Bei der Eröffnung der Frühjahrs-CollegTage am 27. März forderte Cay von Fournier die anwesenden Unternehmer und Führungskräfte aus dem Mittelstand auf, Chancen zu nutzen, Veränderungen zu bewirken und Menschen zu motivieren. Nur so könne man die Herausforderungen gemeinsam meistern. Er bezeichnete den Erfolg als Mosaik aus vielen kleinen Bausteinen. Einige davon lernten die Teilnehmer bei den insgesamt acht Referenten kennen, die in zwei Tagen unterschiedlichste Ansätze zum Leitthema der Veranstaltung „Gestärkt aus der Krise gehen!“ aufzeigten.

So startete Dr. Jochen Schauenburg mit einem System, das den Kundennutzen messbar macht. „ Der Kundennutzen hat sich in den vergangenen Jahren zur zentralen Orientierungsgröße des Marketings entwickelt. Und dies wird sich in der gegenwärtigen Krise wohl eher noch verstärken“, davon ist der Experte überzeugt, „ein Kunde entscheidet sich stets für den Anbieter, der ihm den höchsten von ihm wahrgenommenen Nutzen bietet.“ Der Vortrag Markterfolg durch Kundennutzen zeigte deutlich auf, wie Unternehmer den Kundennutzen ihres Angebotes sehr genau bestimmen können, damit sie die wichtigsten Stellgrößen zur Gestaltung ihres Markterfolges offen legen und diese zu einem optimierten und hochwirksamen Marketing-Mix verknüpfen können.

Mit dem Thema Gewinner erkennt man am Start – Verlierer auch beschäftigte sich anschließend Dieter Lange, Geschäftsführer des Instituts für angewandte Kreativität in Köln. Er machte deutlich, dass d ie Qualität von Einstellung und Bewusstsein, mit denen Menschen zu ihren Unternehmungen und Unternehmen stehen, über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Der Vortrag führte die Teilnehmer durch außergewöhnliche Perspektiven zu einer kritischen Selbstbetrachtung der eigenen Einstellung und Haltung Bekanntem und Unbekanntem gegenüber. Die Teilnehmer erfuhren die Bedingungen zur Förderung kreativer Denkprozesse und die Voraussetzungen für die Ausschöpfung der eigenen Leistungspotenziale.

In die Praxis ging es im wörtlichen und übertragenen Sinn anschließend mit Dr. Hans Seeholzer , dem Inhaber einer kieferorthopädischen Praxis in Erding, der aufzeigte, wie ein Freiberufler den Krisen trotz – Klasse statt Masse: „ Viele Freiberufler und auch mittelständische Unternehmer stoßen heute schnell an ihre Grenzen, wenn sie herkömmliche Wege gehen. Der Beruf macht keinen Spaß mehr und das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag ist häufig nicht mehr zufrieden stellend.“ Anders der Unternehmer-Energie-Managementpreisträger, Zahnarzt und Kieferorthopäde Dr. Hans Seeholzer, der – gerade für seine Branche – vollkommen neue (revolutionäre) Wege gegangen ist und auf diese Reise auch die Zuhörer mitnahm: Aus seiner Praxis hat er nicht nur ein modernes Dienst- und Geistleistungszentrum gemacht, sondern eine Praxis, die anders ist als andere. Bereits vor vielen Jahren baute er die Praxis zu einem „Raumschiff“ um und gab ihr den Namen „DDS Den­terprise“, worauf noch viele weitere „verrückte“ Ideen folgten. „ Ich versuche nach dem Motto ´Wir nehmen alles wichtig, aber nichts ernst´ eine Spaßkultur zu schaffen, damit der Besuch unserer Praxis zu einem Erlebnis wird“, konstatierte Seeholzer.

Christian Gansch international als Dirigent und Produzent tätig begeisterte mit seinem Vortragsthema Wer auftritt, muss spielen – die drei Schritte zur Führungskompetenz die Zuhörer mindestens ebenso. Anhand aufschlussreicher Analogien und origineller Beispielen aus Kunst und Musik rückte Christian Gansch bei den Teilnehmern in seinem eindrucksvollen Vortrag das Wechselspiel der Kräfte ins Bewusstsein: „Im Orchester wie im Team eines Unternehmens kann nur einer die erste Geige spielen. Aber es ist die Fülle individueller Fähigkeiten und Charaktere, die einen tragfähigen Gesamtklang ergeben. So entsteht Einheit aus Vielfalt.“ Er machte deutlich, dass je genauer und vielschichtiger unsere Eindrücke und Informationen sind, desto sicherer auch Entscheidungen getroffen werden können. So wie in der Kunst gehöre auch in der Wirtschaftswelt eine ausgeprägte Wahrnehmungsfähigkeit zum Fundament sinnvollen Handelns – und sei damit auch die Grundlage unternehmerischen Erfolgs, so der Referent: „Selbstmotivation, genaues Hinhören und Hinschauen, die eigenen Fähigkeiten erkennen, den gesunden Menschenverstand einsetzen, Leidenschaft an kontrollierbare Ziele binden, Entscheidungen zwischen Gefühl und Verstand balancieren“ sind für den Dirigenten die Parallelen, die sich aus dem Orchesterbereich erfolgreich auf die Führung von Unternehmen übertragen lassen.

Am zweiten Tag der Frühjahrs-CollegTage startete Dr. Anne Katrin Matyssek, Diplom-Psychologin und Psychotherapeutin, mit einem Vortrag zur gesundheitsgerechten Mitarbeiterführung. Mit ihrem Thema M enschen wörtlich erreichen: Führen mit Wertschätzung erreichte Sie die Zuhörer, von denen viele zugeben mussten, dass in den eigenen Unternehmen, gerade in schwierigen Zeiten, der zwischenmenschliche Aspekt oft zu kurz kommt. „Nur jeder zweite Mitarbeiter bescheinigt seinem Chef einen wertschätzenden Führungsstil. Und das hat Folgen: Für die Gesundheit des Einzelnen, für das Auftreten im Kundenkontakt und für den Erfolg des Unternehmens insgesamt. „Schön, dass Sie da sind!“ - Sätze wie dieser sind in vielen Unternehmen Mangelware, weiß Matyssek, konnte den Zuhörern bei den CollegTagen aber auch klar machen, dass nur Mitarbeiter, die sich auch als Mensch gesehen und behandelt fühlen, volle Leistung bringen: „Wertschätzung leben, das bedeutet im ersten Schritt, den Blick aufs Gute zu kultivieren!“ Die Referentin zeigte in ihrem mitreißenden Vortrag, wie eine wertschätzende Unternehmenskultur wachsen und gepflegt werden kann. Sie vermittelte in Denk- und Fühlanstößen, wie Wertschätzung wirkt, wenn sie als authentisch erlebt wird. Und sie gab zahlreiche Impulse, wie jeder Unternehmer und jede Führungskraft diesen Produktivitätsfaktor nutzen und selber zum „Kulturträger“ werden kann.

Den letzten Part der CollegTage leitete der weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannte Hotelier und Referent Klaus Kobjoll mit dem Thema Vertrauen und Achtsamkeit – die Pfeiler ethischer Unternehmensführung, gerade in schwierigen Zeiten ein. Er ist davon überzeugt, dass letztendlich und langfristig nur die Strategie ethisch denkender und handelnder Menschen zum Sieg führt: „Sie sind als Unternehmen keine Sprinter zum Erfolg, sondern Marathonläufer. Sie haben den langen Atem, den es braucht, um das Hindernisrennen auf dem Weg zu hochgesteckten Zielen erfolgreich zu meistern“, so Klaus Kobjoll, dem es in seinem Vortrag darum ging, eine Anleitung zu geben zum uneingeschränkten Einsatz für das, wovon man überzeugt ist. Er präsentierte dabei auch eine Auswahl seiner eigenen Arbeitsmittel, denn für Kobjoll sind Unternehmen Spielplätze für Erwachsene. Mit Teams ein Perpetuum Mobile des Erfolgs auf der Grundlage gelebter Werte zu schaffen, dafür bietet der mehrfache Hotelier des Jahres viele praxiserprobte Ansätze. Sein unternehmerischer Erfolg ist unter anderem verwurzelt im methodischen Begeistern sowie dem ständigen und systematischen Überdenken, Querdenken und Erneuern. Ein Vortrag aus der Praxis für die Praxis der begeisterten Zuhörer.

Etwas weiter weg von der Unternehmenspraxis – und doch auch wieder nicht – war der Referent, der zum Ende der Frühjahrs-CollegTage die Bühne im Arvena-Kongresshotel in Bayreuth betrat: Als Astronaut war er an Bord der amerikanischen Raumfähre Columbia zehn Tage im Weltraum. Als Diplom-Physiker leitet er den Lehrstuhl für Raumfahrttechnik an der Technischen Universität München. Und mit seinem Vortrag Von der Vision zur Mission machte Prof. Dr. Ulrich Walter den Zuhörern klar, dass es manchmal eine lange Vorbereitungszeit, viel Training und eine stabsmäßige Planung braucht, um eine Vision zur Realität werden zu lassen. Die Vorbereitungszeit eines „Ausflugs“ in den Weltraum liegt bei 5 Jahren. Und diese Mission steht und fällt mit dem Team. Wie wählt man dieses Team aus, das durch dick und dünn geht? Wie motiviert man die Teammitglieder über diesen langen Zeitraum auf ein gemeinsames, entscheidendes Ziel – die Mission? Was muss in diesen 5 Jahren Training getan werden, damit später in der nur 10-tägigen Mission alles richtig funktioniert? Und dennoch ist man vor Rückschlägen nicht gefeit. Auch für den Notfall ist eine genaue Planung und eine gute Vorbereitung entscheidend. Die NASA und ESA sind dafür bekannt, dass sie die weltweit führenden Methoden und Instrumente für die Vorbereitung und Durchführung solcher Missionen haben, die sich auf jedes Unternehmen – auch im Mittelstand – übertragen lassen. Prof. Walter stellte diese Methoden und Instrumente, die sich über Jahrzehnte hinweg bewährt haben, in einem beeindruckenden Vortrag vor und hinterließ bei den Teilnehmern der 48. CollegTage sicher nicht nur fachlich, sondern auch menschlich einen bleibenden Eindruck.

An zwei Tagen konnten die Unternehmer und Führungskräfte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wieder zahlreiche spannende Impulse, aber auch konkret umsetzbare Strategien mit nach Hause nehmen. „Die CollegTage sollen eine Energietankstelle für den Mittelstand sein", wie es Dr. Dr. Cay von Fournier, geschäftsführender Gesellschafter von SchmidtColleg, abschließend ausdrückte, „schließlich brauchen Mittelständler viel Kraft, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern“.

Die nächsten CollegTage finden am 16./17. Oktober 2009 wieder in Bayreuth statt.

 


* Dr. Dr. Cay von Fournier ist seit seinem 22. Lebensjahr Unternehmer. Zudem ist er Arzt und Trainer für Unternehmensführung. Der promovierte in Mediziner und Wirtschaftswissenschaftler lernte vor 20 Jahren das Führungssystem „UnternehmerEnergie“ des SchmidtCollegs kennen und wendete es erfolgreich in seinem Unternehmen an. Seit 2002 ist er Eigentümer des SchmidtColleg (www.schmidtcolleg.de) und widmet sich ganzheitlicher Unternehmensführung und praktischem Gesundheitsmanagement.

Zum Anfang
Our website is protected by DMC Firewall!