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89. TT-Köln am 29.11.2019

Zürcher Ressourcen Modell (ZRM) mit Anja Hume

„Ihr seid ja richtige Schnelle Brüter“, lobt Anja Hume die 40 Teilnehmer, die zu ihrem Mini-Workshop zum „Zürcher Ressourcen Modell“ (ZRM) beim 89. Trainertreffen ins Rotonda nach Köln gekommen waren. Sie meinte damit die Geschwindigkeit, mit der die TN sich auf die Übungen einlassen und gute Ergebnisse für sich erzielen konnten.

Das ZRM wurde an der UNI Zürich durch Maja Storch und Frank Krause entwickelt und ist im wesentlichen ein Selbstmanagement-Tool. Es ist ein allgemeines psychologisches Modell, das zu 100% ressourcenorientiert arbeitet. Als psychoedukatives Modell vereint das ZRM psychologische Konzepte und Erkenntnisse aus der Neurobiologie. Hume hob hervor, dass es eine wissenschaftliche Begleitung gibt, und dass die Betonung auf der Transfereffizienz liegt. Darüber hinaus ist es ein Open Source-Modell, d.h. jeder kann es ohne Lizenz verwenden.

Anwendung findet das ZRM bei Themen wie Motivation und Selbstwirksamkeit, bei der beruflichen Orientierung, im Gesundheitsmanagement, bei der Führungskräfte-Entwicklung und im Hochleistungssport. Also überall da, wo Motivation gefragt ist.

Hume stellte die Zielpyramide vor, die 3 Ebenen hat:

  • [2] Haltung
  • [1] Ergebnis (bewusstes Motiv)
  • [3] Verhalten

Dabei beginnt das ZRM mit der mittleren Ebene, dem Ziel oder Ergebnis (bewusstes Motiv) [1] und wirkt vor allem auf die Haltung [2]. Das Verhalten [3] schließlich ergibt sich dann oft folgerichtig aus der erarbeiteten Haltung.

Das ZRM geht davon aus, dass unsere Motivation durch zwei Bewertungssysteme gesteuert wird. Da ist zunächst der Verstand, der „richtig/falsch“ unterscheidet. Das Unbewusste andererseits unterscheidet „mag ich/mag ich nicht“ und erweist sich oft als das stärkere System, je nach Ausprägung der Selbstkontrolle, über die wir verfügen.

Das ZRM wirbt für eine neue Sicht der Dinge: Es setzt auf Selbstregulierung (mag ich/mag ich nicht), statt auf rigorose Selbstkontrolle und empfiehlt ein Verhältnis von 70 zu 30, um Ziele erfolgsträchtiger zu machen.

Es gibt eine Reihe von Störbedingungen für die Selbstkontrolle wie

  • den emotionalen Overload oder
  • Langeweile,
  • Stress (emotional) und ablenkende Reize, oder auch
  • wenn Grundbedürfnisse nicht erfüllt sind.

Nach dieser Einleitung stellte Anja Hume eine Übung zu den Motto-Zielen vor, die eine wichtige Methode bei ZRM sind, die mithilfe von „Ideenkörben“ formuliert werden. Damit wird die Integration des Unbewussten in unsere verstandesmäßigen Überlegungen erreicht.

Es begann mit einer

  • Entspannungsübung, die den Teilnehmern half sich zu zentrieren.
  • Aus ansprechenden Bildern suchten sich die Teilnehmer eines aus („Lass dich von einem Bild finden“. Kriterien: gutes Gefühl und spontan)
  • Es folgte das Herzstück der Übung, das Ideenkorbverfahren In 4er-Gruppen wurden folgende Rollen verteilt:
    a) Hauptperson (mit ihrem/seinem Bild, hört nur zu, sagt nichts und achtet darauf, was ihn/sie berührt)
    b) Ideen + und Protokoll (schreibt für die Hauptperson auf)
    c) Ideen + und Zeitnehmer
    d) Ideen

Die 3 anderen Teilnehmer aus der Gruppe äußern ihre Einfälle und Ideen. Diese Ideen können inhaltliche, formale oder Umgebungs-Assoziationen sein. Es sollten möglichst viele Sinne angesprochen und auf Wortkombinationen geachtet werden.

Vor dem nächsten Schritt sprach Anja Hume über die Affektbilanz: es gibt zwei gleichzeitig emotional wirksame Prozesse. Einer wird über die Amygdala (dem Furchtzentrum) gesteuert. Viele unserer negativen Gefühle stehen damit im Zusammenhang (dislike). Beim anderen Prozess spielt der Nucleus acumbens eine große Rolle, der unser Belohnungssystem steuert (like). Da beide Systeme gleichzeitig aktiv sind, können wir mehrere Gefühle gleichzeitig, auch sehr intensiv, haben.

Hume sagte, wenn wir diese Systeme zur Unterstützung unserer Ziele nutzen wollen, sollte die Affektbilanz mindestens 70% like und 0% dislike haben.

  • Im nächsten Schritt wird der Ideenkorb ausgewertet. Dabei sollte die Auswahl aus dem Ideenkorb so erfolgen, dass ein 70+/0- Verhältnis für like oder besser gewahrt bleibt. Die Teilnehmer nutzen dabei ihre Lieblingswörter und schreiben die Auswahl auf einem neuen Blatt zusammen.
  • Nun kommt die Rückbindung an das ursprünglich gewählte (rationale) Ziel: Was haben die Lieblingswörter mit meinem Thema zu tun?
  • Aus den Lieblingswörtern wird jetzt ein Motto-Ziel gebaut. Es soll:
    • ein Haltungsziel sein,
    • im Präsens und
    • möglichst bildhaft/metaphorisch formuliert sein.

Die Motto-Ziele sollen wachsen und sich weiterentwickeln.

  • Es ist günstig, die positive Vorstellung, die das Motto-Ziel darstellt, zu verankern, einen körperlichen oder materiellen Erinnermich herzustellen.

Anja Hume wies am Ende darauf hin, dass es noch weitere Schritte in dem Modell gibt, wie

  • Aufbau des Ressourcen-Pools (z. B. Embodiment - wie kann ich mein Motto-Ziel lernen)
  • Wenn-dann-Pläne, etc.

So ging ein weiteres Trainertreffen zur hohen, allseitigen Zufriedenheit zu Ende. Und schon blicken wir ins neue Jahr, wo Sie sich von spannenden, trainer-relevanten Themen überraschen lassen können.

Die Termine 2020:

  • 13.03.2020
  • 12.06.2020
  • 25.09.2020
  • 04.12.2020

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