Blick auf den Reichstag

Unser 1. Highlight des Jahres: Besuch im  Bundestag am 10.06.2013

Bei strahlendem Sonnenschein fanden sich am 10.06.13 vor dem Bundestag 23 Aktive von München über Magdeburg, aus der Schweiz, von Potsdam bis Berlin ein. Ein munteres Häufchen wartete gespannt auf den Durchlass in die ehrenwerten Hallen.Ja, tatsächlich, der Bundestag ist ein Staat im Staate, erfuhren wir von Wolfgang Friedemann Eckstein, dem Historiker, der uns am Nachmittag (nicht nur) durch die Katakomben des Bundestages führte. Der Bundestag hat sogar eine eigene Polizei, so dass wir alle nun als unbescholtene Bürger eingestuft wurden. Interpool lässt grüßen. Wir kamen uns tatsächlich am Anfang wie im Flughafen vor.

Endlose GängeDann ging es endlose Gänge entlang, ehe wir im Beratungssaal landeten mit großen Fenstern, die erste Fotoimpressionen auf den Reichstag und das Berliner Umland zuließen.

Während wir auf Andrea Wicklein, MdB warteten, nutzten wir die Zeit, um uns alle kurz vorzustellen. Danke, Martin Schlicht, das war ein guter Vorschlag! So erfuhren wir, dass nicht nur BerlinerInnen und BrandenburgerInnen anwesend waren. Toll, dass das TTB so ein Magnet ist!

DiskussionsrundeMehrere TeilnehmerInnen hatten sich mit Fragen auf die Diskussion mit Frau Andrea Wicklein, SPD vorbereitet. So berichtete Frau Wicklein erst einmal von ihrer Arbeit als Beauftragte für den Mittelstand und damit auch für die Freien Berufe. Natürlich interessierte uns insbesondere, wie die SPD die Weiterbildner im Land zukünftig unterstützen will. So will die SPD die Kürzung des Gründerzuschusses, von der ja auch viele BeraterInnen betroffen sind, wieder rückgängig machen.

Monika Hirsch-Sprätz wies darauf hin, dass insbesondere der Blick auch auf ExistenzgründerInnen nach dem 3. Gründungsjahr gehen sollte. Denn gerade hier haben viele ihre Durststrecken, Thema: „2. Chance“.

Die SPD tritt aber auch für die Rentenversicherungspflicht ein und prüft gerade, ob so ein ähnliches Modell wie die KSK auch für die Freien Berufe greifen könnte. Bei den Freiberuflichen ist allerdings auch eine große Differenzierung gefragt. Wir wiesen Frau Wicklein in dem Zusammenhang auch auf die Diskussion zur Mehrwertsteuerbefreiung der Weiterbildung hin. Leider haben die Volkshochschulen und Bildungsinstitute eine größere Lobby bei der SPD, so dass der SPD der Anschein vermittelt wird, als ob es das Beste für WeiterbildnerInnen wäre, wenn ihre Leistungen steuerbefreit wären. Wir protestierten und wiesen auf die Folgen hin und boten auch an, das Weiterbildner gerne mit in den Gremien als Praxis-Experten mitwirken würden.

Frau Wicklein beruhigte auch: Förderungen auf unterschiedlichstem Gebiet wird es auch ab 2014 weiter geben, allerdings dieses reduzierter, da die bedürftigen Länder in Zukunft mehr im Fokus stehen werden.

Insgesamt war es also eine interessante Runde, die leider viel zu schnell zu Ende ging. Deswegen lud uns Frau Wicklein auch nach der Wahl erneute ein. Ich werde dranbleiben, versprochen.

Die Führung beginntAlle warteten dann gespannt auf die Führung durch Herrn Eckstein. Ein Fehler, wenn man sich nicht in seiner Nähe aufhielt, denn dann verpasste man garantiert etwas Interessantes! Unwahrscheinlich, was dieser Experte für ein Wissen hat und was für Storys er erzählen konnte! Ich hatte nicht zu viel versprochen: Es hingen tatsächlich alle „an seinen Lippen“. So konnten wir die „Stadt in der Stadt“ live erleben, konnten unsere Stimme im Dionysos-Saal testen oder uns schwankenden Schrittes über einen künstlichen See begeben. Der Bundestag birgt die größte Kunstsammlung Deutschlands. 

Auf wackligen BeinenÜbrigens, wussten Sie, dass der Reichstag auf Geheiß von Wilhelm I. nicht in Berlin gebaut werden durfte? „Die Quasselbude kommt mir nicht in meine Stadt“. Und so steht der Reichstag hinter dem Brandenburger Tor. 60 cm setzte der Architekt eine Ecke jedoch trotzdem nach Berlin rein. Jeder der Türme repräsentiert das damalige deutsche Kaiserreich mit den ehmaligen Königreichen: Preußen, Bayern, Württemberg, Sachsen. "Der Reichstag sollte alle vereinen." Ironie der Geschichte ist die Verteilung der Sitze der heutigen Parteien: Die Linke residiert jetzt im Bayern-Turm… Und noch etwas erfuhren wir: In den deutschen Parlamenten sitzen zurzeit 11 Parteien, und es gibt insgesamt 65 Parteien in Deutschland. Wir können also einen spannenden Wahlkampf erwarten. Danach kommen wir gern wieder.

Nochmals ein herzliches Dankeschön an Frau Wicklein und Herrn Eckstein, sowie allen TeilnehmerInnen!

katrin seifert

Katrin Seifert
Leiterin des Trainertreffen Berlin-Brandenburg

 


 

Feedbacks der TeilnehmerInnen

Bei unserem Besuch im Bundestag erlebte ich mit Frau Wicklein eine Politikerin, die ihren Beruf mit Leib und Seele ausübt. Bislang hatte Politik für mich eher einen unnahbaren und intransparenten Charakter. Frau Wicklein und ihre Mitarbeiter haben mir die menschliche Seite der Politik gezeigt. Frau Wicklein, die ein wenig von ihrem Alltag im Büro eines MdB berichtete. Herr Eckstein, der mit einem Augenzwinkern und viel historischem Wissen ganz neue Dimensionen der Häuser eröffnete, in denen die Geschicke unseres Landes vorbereitet und entschieden werden. Fazit: ich erlebte Politik, die von Menschen für Menschen gemacht wird.

... die Vorstellungsrunde fand ich ganz klasse, vielleicht können wir das ja nächstes Mal mit einplanen in den Zeitplan.

Herzliche Grüße,
Uta Bunde
elementar coach