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Solution Tools

Die 60 besten, sofort einsetzbaren Workshop-Interventionen mit em Solution Focus

Peter Röhrig (Hrsg.)

managerSeminare Verlags GmbH 2008, 1. Auflage, 376 Seiten, 49,90 Euro

Neue Toolsammlung mit lösungsfokussiertem Beratungsansatz für Trainer, Berater und Coachs

Der lösungsorientierte Ansatz ist eine besondere Art der Gesprächstherapie, die in den 1980er Jahren von einer Gruppe rund um die amerikanischen Psychotherapeuten Steve de Shazer und Insoo Kim Berg entwickelt wurde. Inzwischen hat sich dieser Ansatz weltweit in Management- und Beratungsbereichen verbreitet. Zum wohl ersten Mal wurde nun ein Fundus an lösungsfokussierten Übungen, Techniken und Konzepten für den Einsatz in Workshops und Beratungssituationen zusammengestellt.

„Lösungsfokussierung“ ist weniger ein Theoriegebäude im klassischen Sinn, sondern eher eine in jahrzehntelanger Praxis zahlreicher Berater weiterentwickelte, höchst lebendige Methodik. Während sich die klassische Managementberatung darauf konzentriert, ein Problem zu analysieren und daraufhin Lösungen zu entwickeln, ist der lösungsorientierte Berater zunächst weniger an einem umfassenden Problemverständnis interessiert. Er geht davon aus, dass Situationen und Systeme, wie man sie in Unternehmen vorfindet, häufig viel zu komplex sind, um sie analysieren oder modellieren zu können. Vielmehr versucht er durch Fragen festzustellen, was bereits funktioniert und was den Unterschied zwischen "besser" und "schlechter" ausmacht. Es ist die Leidenschaft für praktikable Lösungen, die eine weltweit tätige und gut vernetzte Community an Managementberatern miteinander verbindet. Dr. Peter Röhrig engagiert sich seit langem leidenschaftlich für die Weiterentwicklung des lösungsorientierten Ansatzes. Als Herausgeber des nun bei managerSeminare erschienenen Buchs "Solution Tools" konnte er über 50 rund um den Globus arbeitende Beraterkollegen gewinnen, ihre Erfahrungen in diese Toolsammlung einfließen zu lassen. Es ist wohl gerade die Vielfalt, die diese Sammlung für den Anwender interessant macht. Die Beschreibungen von Autoren aus völlig unterschiedlichen Kulturkreisen – aus Deutschland, den europäischen Nachbarländern über Kanada bis Japan – lassen erkennen, wie universell der Ansatz funktionieren kann.

Die Sammlung vereint 60 neue und erprobte Übungen und Anwendungsformate des lösungsfokussierten Ansatzes für den Einsatz in Teams, Organisationen, in Coaching und Training, im Rahmen von Projektplanung, Konfliktklärung, Mitarbeiterführung, Organisationsentwicklung, Visionsentwicklung und mehr. Alle beteiligten Autoren sind erfahren, alle haben ihre Übungen erprobt und wissen, was funktioniert und was nicht. Davon profitiert der Leser. Er blättert das Buch durch und hält irgendwo inne, um eine gute Idee für den nächsten Workshop zu entdecken. Die Übungen sind detailliert in ihrem jeweiligen Kontext beschrieben, so dass sie sich leicht in die eigene Praxis übertragen und anwenden lassen.

Quelle: Text des Verlages

 


Leserrezension von Beate Beckmann

Mit der unverfänglichen Frage: „Haben Sie eine freie Viertelstunde?“ lädt Matthias Varga von Kibéd ein in, dem Praxishandbuch zu blättern. Und er warnt, wenn es nur fünf Minuten seien, könne der Leser seinen nächsten Termin verpassen. Und ich denke, er hat verflixt recht...

Von Kibéd spricht von der bisher reichsten Sammlung neuer und praxis¬erprobter Übungen und Anwendungsformate, die den von Steve de Sha¬zer und Insoo Kim Berg begründeten lösungsfokussierten Ansatz in die Welt hinaustragen. – Es schließt sich ein aufschlussreiches Interview mit dem Herausgeber Peter Röhrig an, der besondere ‚Dreh’ daran: Für Kenner des lösungsorientierten Ansatzes ist es eine lehrreiche Auffri¬schung, für Neulinge eine informative Einführung ins Thema – und in beiden Fällen macht es neugierig auf die folgenden 60 Interventionen aus der Praxis für die Praxis.

An dieser Stelle noch ein Wort zur Motivation, das Buch herauszugeben: Röhrig fasziniert an dieser Schatzkiste zwischen zwei Buchdeckeln das zufällige Entdecken, wenn also der Leser beim Durchblättern neue Ideen aufspürt und diese in den nächsten Workshop einbaut.

Und was ist das Besondere an dem Handbuch? Ausschließlich erfah¬rene, lösungsorientiert arbeitende Kollegen stellen ihre Interventionen zur Verfügung und geben damit einen sehr persönlichen Einblick in ihre Arbeit. Außerdem skizzieren sie u.a., warum diese Übung zu ihren Lieb¬lingsübungen zählt und welche Erlebnisse und Überraschungen sie in der Praxis damit erlebt haben. Positiv aufgefallen sind mir Quellenanga¬ben der Beitraggeber, Vorschläge, an welchen Stellen im Seminar oder Workshop die jeweilige Übung eingesetzt werden kann oder auch der feinsinnige und intelligente Umgang mit Problemen („Was müssen wir hinkriegen?“, fragt Mark McKergow, und Carey Glass schlägt das Schaffen eines Behälters für Probleme vor) Auf der Seite der kritischen Anmerkungen sind vor allem zwei Punkte hervorzuhaben: Einige Auto¬ren bieten unklare Zeitangaben für einzelne Schritte innerhalb der Inter¬ventionen. Das kann für ungeübte Anwender zu Irritationen führen. Ähn¬lich verhält es sich mit der inhaltlichen Verständlichkeit einzelner Vorge¬hensschritte. Da jedoch bieten sich mindestens zwei Möglichkeiten, Ab¬hilfe zu schaffen. Das Ausprobieren in einem geschützten Rahmen und die direkte Kontaktaufnahme zum jeweiligen Verfasser. Denn alle Auto¬rinnen und Autoren sind mit Foto, Kurzprofil und Erreichbarkeitsdaten aufgelistet.

Aufbau, Inhalt und Ziel des Handbuchs:

Es gibt zehn Kapitel, die analog eines Personalentwicklungsprozesses systematisiert sind. Auftragsklärung, gelingende Startübungen, Brenn¬punkte und Zielklärung, Blick auf Ressourcen, Visionen und Strategien mit dem „Future Perfekt“ entwickeln, Skalierungen und Interventionen, Abschlussübungen zur Transfersicherung und Evaluation bis hin zu An¬schlussmöglichkeiten in Folgeveranstaltungen. Jedes dieser Kapitel ent¬hält mehrere Interventionen.

Das Ziel des Buches: den hilfreichen Dialog mit Klienten zu unterstützen und neue Möglichkeiten zu entdecken. Und das gilt sowohl für die Work¬shopteilnehmer als auch die Leser und Nutzer des Buches. Die Vielzahl an Moderationsmethoden regen auf ganz verschiedene Weise an: Einige sprechen über den Kopf an, andere über das Herz und wieder andere über den Bauch.

Kritische Würdigung / Beurteilung der Qualität

Von Kibéd macht in seinem Vorwort neugierig, kündigt etwas Unge¬wöhnliches und Besonderes an – und das zurecht. Ich zähle mich zu den fachkundigen Weiterbildungsexperten und fühlte mich beim Durchblät¬tern und Lesen gleich eingeladen, mich in die jeweilige Workshopsitua¬tion zu versetzen und parallel dazu an meine Arbeitssituationen und Einsatzmöglichkeiten zu denken. – ‚Wie passt das zu mir?’ oder noch drängender ‚Wann kann ich es ausprobieren?’ packte es mich sich nach so manchem Praxisbeispiel. So avanciert das Speed-Dating von Penny West zu einem festen Element bei meinen mehrtägigen Veranstaltungen und auch mit der Übung von Madeleine Duclos zu Selbst- und Fremd¬wahrnehmung erreichte ich bei selbsterfahrungsungeübten Teilnehmern Spaß, Mitmachbereitschaft und Erkenntnisse. – Gibt es etwas Reizvolle¬res, was man durch ein Fachbuch erreichen kann? Kurzum: Die „Solu¬tion Tools“ zählen für mich zu den wichtigsten Büchern des Jahres 2008.

Beate Beckmann

 

 

 

 


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