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Das tanzende Kamel

Kreative und bewegte Spiele für Trainings und Seminare

Zamyat M. Klein

managerseminare Verlag 2008, 1. Auflage, 368 Seiten, 49.90 EURO

Auf dem Markt gibt es ja bereits einiges an Spielebüchern. Warum also noch ein Weiteres? Und was haben Sie davon? Zunächst: es erwarten Sie drei bestimmte Gattungen von Spiel: Bewegungs-, Konzentrations- und Lernspiele. Sie finden in diesem Buch viele neue Spiele, die bisher noch nirgendwo veröffentlicht sind, da die Autorin sie erst in letzter Zeit entwickelt hat.

Natürlich enthält die Sammlung auch bereits bekannte Spiele - allerdings in anderer Form dargestellt. Viele Spielebücher haben ein festes Schema (beispielsweise pro Spiel eine Seite oder eine Karte) und sind daher oft sehr knapp formuliert. Die Autorin hat sich hier den Luxus erlaubt, Spiele ausführlicher zu beschreiben. In diesem Fall sind konkretere Anweisungen hilfreich, um Spiele zu verstehen, vor allem, wenn es um Bewegungsabläufe geht. Als Erinnerung an erlebte Spiele reichen kurze Beschreibungen vielleicht aus, aber nicht immer zum Ersteinsatz.

Neben den reinen Spielbeschreibungen finden Sie weiterführende Ergänzungen, Erläuterungen oder Erfahrungen. Gerade für Trainer, die vielleicht noch nicht so erfahren sind sich bei der Umsetzung noch etwas schwertun, kann dies hilfreich sein. Ein ganz neuer Aspekt ist der „Brückenschlag“. Bei vielen Spielen (auch bei scheinbar „sinn“-losen albernen Spielen, die man nur zur Auflockerung einsetzt) wird eine Verbindung zu einem Fachthema hergestellt. Denn die Wirkung solcher Spiele kann noch sehr viel weiter gehen als eine bloße Steigerung der Konzentration (die an sich ja schon wertvoll ist). Durch den Bezug zu einem Seminarthema können Teilnehmer Dinge auf einer ganz anderen Ebene durchdringen und so oft noch neue Erkenntnisse gewinnen.

Im letzten Kapitel erhalten Sie Anregungen, wie Sie Ihre eigenen Spiele selbst entwickeln können. Werden Sie Ihr eigener Spiele-Produzent, ganz genau passend für Ihre Zielgruppe und Ihr Thema. Sie erhalten eine Art Raster mit Fragen, die Sie schrittweise zur Entwicklung eines eigenen Spiels führen.

Nicht jedes Spiel lässt sich gut beschreiben, insbesondere wenn Musik, Rhythmus oder Choreografie ins Spiel kommt. Aus diesem Grund erhalten Sie als Leser einen Zugang auf eine geschützte Web-Site. Dort können Sie sich zu 15 der besonders erläuterungsintensiven Spielen Filmausschnitte anschauen. So können Sie diese Spiele besser nachvollziehen und erleben zusätzlich, wie die Spiele in der Gruppensituation funktionieren.

Quelle: Text des Verlages

 

Zamyat M. Klein ist seit 1991 als freiberufliche Trainerin, Beraterin, Coach und Autorin tätig.

Mitglied in/bei DGSL (Deutsche Gesellschaft für suggestopädisches Lehren und Lernen), GABAL e.V. und VS (Verband deutscher Schriftsteller)

Blog zum Buch: http://www.zamyat-seminare.de/blog

www.zamyat-seminare.de

 


Leserrezension von Marion Kellner-Lewandowsky

Über 150 ihrer liebsten Bewegung-, Konzentrations- und Lernspiele präsentiert Zamyat M. Klein in ihrem neusten Buch „Das tanzende Kamel“. Viele davon hat sie selbst entwickelt, alle setzt sie selbst in ihren eigenen Seminaren ein. Oft wurde sie gefragt, wo man denn diese Spiele nachschlagen kann. Darum hat sie sie jetzt alle in diesem umfassenden Buch aufgeschrieben und in einem Buch detailliert beschrieben und ergänzt um Tipps und Kniffe zum Einsatz zusammengefasst.

Wie sie selbst im Vorwort angibt, ging es Zamyat M. Klein dabei auch darum, die Spiele ausführlich zu beschreiben, damit auch diejenigen, welche ausführlichere Anleitungen brauchen, die Spiele verstehen und einsetzen können. Für viele Spiele wurden dafür zusätzlich sogar kleine Filmausschnitte produziert, welche Leser des Buches über die Webseite des Verlages anschauen können.

Schnell wird klar, dass diese Spielesammlung nicht die klassischen Kennenlern- und Rollenspiele enthält, welche in klassischen Seminaren gerade mal noch vom Trainer akzeptiert werden. Die Suggestopädin Klein erfreut uns hier mit ihren typischen mutigen, teilweise auch verrückten, lustigen und albernen Spielen, die Teilnehmer und auch Trainer herausfordern, welche aber auch eine entspannte, fröhliche Atmosphäre schaffen, die das Lernen unterstützt und anregt.

Schon lange gilt als nachgewiesen, dass wir im entspannten, positiv gestimmten Kontext besser lernen und vor allem die Dinge besser erinnern, welche auffällig, anders und ungewöhnlich waren. Weil vielen Trainern – so auch mir manchmal - der Mut ausgeht, lernfördernde Spiele im Seminarkontext gezielt einzusetzen, geht die Autorin im ersten Kapitel zunächst noch mal auf die Fragen ein, warum man Spiele in Trainings und Seminaren einsetzt und welche Hemmungen es auf Seiten von Trainern und Teilnehmern gibt. Sie gibt Tipps aus der eigenen Erfahrung und Arbeitsweise, zum Beispiel zum Einbau der Spiele in die Seminarchoreografie oder den Umgang mit den eigenen Hemmungen und Einwänden. Für die Hinweise zum Einsatz von Spielen und den Mut der Trainer, ungewöhnliche Wege zu gehen, hätte ich mir mehr Raum im Buch gewünscht. Sind sie doch die Grundvoraussetzung, um die doch teilweise Mut erfordernden Spiele als Trainer einzusetzen.

Der Spiele-Bazar selbst ist untergliedert in die Bereiche der Aktivierungsspiele, Rhythmusspiele, Powerspiele, Reihenspiele bei Kinobestuhlung, Alberne Spiele, Lernspiele und exotische Spiele. Für den spielerprobten Trainer sind bekannte, weniger bekannte und neue Spiele dabei, die jeweils mit Ziel/Wirkung, Material, Vorbereitung, Teilnehmerzahl, Form und Dauer versehen vorgestellt werden. Detailliert werden jeweils der methodische Ansatz, der Verlauf, Bemerkungen zu Varianten des jeweiligen Spiels beschrieben, und manchmal wird mit einem Brückenschlag eine Verknüpfung mit dem Lernstoff vorgeschlagen. Gerade diesen Brückenschlag finde ich sehr hilfreich, um Ideen zu bekommen, in welchen Seminarkontexten die Spiele eingesetzt werden können.

Einige Spiele werden – quasi als Bonus zum Buch – auf der Verlagswebseite noch im Film vorgestellt. Dies erleichtert bei den Bewegungs- und Tanzspielen das Verständnis. Die Rubrik Lernspiele bietet einen breiten Spiele-Schatz für den Einsatz im Seminar mit klarem Themenbezug. Hier geht es nicht nur darum, die positive Atmosphäre zum Lernen zu schaffen, sondern hier wird spielend gelernt. Sei dies nun mittels Adaption bekannter Spielideen wie Memory, Domino oder verschiedene Brettspiele oder aber die Umwandlung von Aktivierungsspielen zu Lernspielen, Frau Klein stellt in dem Buch eine breite Palette der Möglichkeiten zum spielenden Lernen oder lernenden Spielen vor.

Den Abschluss des Buches bildet der von Zamyat M. Klein vorgestellte „Stabilbaukasten“ zum Bauen eigener Spiele. Vom Ideen sammeln, Spiele verändern, eigene Spiele in der Seminarplanung erfinden bis zu spontanen Spielideen im Seminar wird vorgestellt, wie man die eigenen Spielideen für die eigenen Seminarthemen finden kann. Eine konkrete Bastelanleitung für Spiele (in Form einer Checkliste mit 5 Fragen) wird erläutert und mit Beispielen aus der Trainerausbildung Frau Kleins untermalt. Wie auch schon im Kapitel eins, wird dieser Teil des Buches aus meiner Sicht etwas zu kurz abgehandelt. Was aber, da es sich beim „tanzenden Kamel“ in erster Linie eine Spiele Sammlung handelt, einzusehen ist.

Nach Lektüre des Buches steht man natürlich als Trainer vor der Entscheidung, welche der zahlreichen Spielideen man ein- und umsetzen möchte. Je nach Seminarthema, Zielgruppe und eigenem Mut wird das wohl manchmal nur ein Teil der vorgestellten Ideen sein, denn leider lassen sich Mut und positive Glaubenssätze zu Seminarspielen in so einem Buch nicht automatisch mitliefern. Anregend und ermutigend ist es allemal zu lesen, was alles denkbar wäre und von Trainern wie Frau Klein mit viel Lust und Laune angewendet wird.

So empfiehlt sich das Buch vor allem denjenigen Trainern, die Lust und Mut zum Einsatz von Spielen im Seminar haben und neue Anregungen zur Anwendung, Entwicklung und Adaption von Spielen suchen. Denen bietet sich mit dem Buch „Das tanzende Kamel“ von Zamyat M. Klein eine sehr reichhaltige und anregende Nachschlagequelle.

 

Marion Kellner-Lewandowsky
MKL-fragen@web.de

 


 

 

 


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