Neumann, Eva/ Heß, Sabine/ Trainernetzwerk study&train

Mit Rollen spielen

Rollenspielsammlung für Trainerinnen und Trainer

3. Auflage 2009, 368 Seiten, 49,90 EURO

managerSeminare-Verlag

40 Beschreibungen erprobter Rollenspielen jenseits der üblichen Standards. Für jeden etwas dabei: Die Rollenspiele des ersten Teils haben kommunikative Grundlagen zum Thema. Sie bilden die Grundlage für die Bewältigung komplexerer Kommunikationssituationen, deren Rollenspielbeschreibungen im zweiten Abschnitt vorgestellt werden. Diese Einteilung entspricht der Abgrenzung zwischen Grund- und Aufbauseminaren. Motto: Einfach auswählen, anpassen, (nach-)machen.

Quelle: Verlagsbeschreibung 

 Zum Inhaltsverzeichnis und weiteren Infos:  http://www.trainerbuch.de/de/Mit-Rollen-spielen,tb-5854

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Leserrezension von Barbara Messer

Gerade vor kurzem erzählte ich einer Freundin davon, dass ich mir immer zuerst den rechten Schuh anziehe, sonst hätte ich das Gefühl, es würde etwas mit meinen Füßen nicht stimmen.

Wie erstaunt war ich, als ich es hier in diesem Buch gleich auf der ersten Seite fand. Das Autorenteam nimmt es als Beispiel für Gewohnheiten, in denen wir nicht groß nachdenken, wie wir etwas machen. Wo alles „Normal“ läuft. Wenn es mal nicht normal läuft, sondern es Widrigkeiten oder Schwierigkeiten, wie z.B. ein anspruchsvolles Gegenüber oder neue Aufgabengebiete auftauchen, dann können Rollenspiele helfen, sich darauf sicher und gekonnt vorzubereiten.

Zentraler Schwerpunkt dieser umfangreichen und äußerst kreativen Rollenspielsammlung ist das Thema „Kommunikation“. Aber auch TrainerInnen, die gerne spontan Rollenspiele aus einer aktuellen Situation heraus entwickeln möchten, finden hier gezielt Anregung.

Gleich zu Beginn gibt es einen kleinen Exkurs zum Begründer des Rollenspiels, aber auch zu Modellen, die den Sinn von Rollenspielen deutlich machen. „Jeder Mensch besetzt unterschiedliche Rollen mit unterschiedlichen Erwartungen“.

Das Autorenteam nimmt sich Zeit, den Leser in die Magie der Rollenspiele einzuführen.

Viele Trainer haben selber mächtig Lampenfieber oder auch nur ein Unwohlsein, wenn es an das Thema Rollenspiele geht, sei es nun selbst als Teilnehmer oder als Anleiter. Damit die unguten Gefühle außen vor bleiben und die Teilnehmer sich sicher fühlen und neugierig motiviert sind, gibt es konkrete Hilfen. Hier ein Auszug:

„Es ist nicht erforderlich, dass Sie den Begriff „Rollenspiel“ während der Einleitung verwenden. Durch Begriffe wie „Simulation“, „Übung“ oder „Praxisbeispiel“ vermeiden Sie negative Gefühle, die bei manchen Menschen an den Begriff Rollenspiele gekoppelt sind.“

Sie sehen, das Buch ist alltags nah und verständlich geschrieben. Die Autoren wissen, wovon sie sprechen.

Neben den Grundlagen zur Gestaltung eines Rollenspieles geht es auch um das Thema Feedback. Aber das ist natürlich noch lange nicht alles. Kernstück ist der umfangreiche Fundus an Beispielen für Rollenspieleinsatz.

Die einzelnen Rollenspielanleitungen sind sehr trainernah aufbereitet. So gibt es immer einen Kurzüberblick, eine Beschreibung des Ablaufes und der jeweiligen Rollen. Hinweise, worauf bei der Beobachtung der einzelnen Szenen geachtet werden kann und Aspekte der Auswertung runden die einzelnen Beschreibungen ab.

Wer meint, in diesem exzellenten Fundus noch nicht das Richtige gefunden zu haben, bekommt fundierte Anregungen für individuelle Varianten.

Ich kann jedem Trainer, der mit Rollenspielen arbeiten möchte, oder diese Methode schon verwendet, dieses Buch empfehlen. Es gehört in jeden Trainerkoffer!

Barbara Messer

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Leserrezension von Sylke Fuchs

Jeder erfahrene Trainer kennt die Abneigung von Teilnehmern wenn Rollenspiele angekündigt werden. Dieses Buch beschreibt sehr anschaulich, pädagogisch begründet und interessant, wie, wann, wo und warum Rollenspiele zum Einsatz kommen können. Außerdem enthält es 40 Spiele zum Anwenden im Seminar. Sie möchten Ihre Methodenvielfalt zu Rollenspielen im Traineralltag erweitern, dann ist dieses Buch für Sie genau richtig.

Die fünf Kapitel sind sehr übersichtlich in Schwerpunkte unterteilt und bauen sinnvoll aufeinander auf. Die Stichwort- und das Inhaltsverzeichnisse machen es möglich auch einzelne Schwerpunkte in unterschiedlicher Reihenfolge zu lesen und diese zu erarbeiten..

In 62 Seiten Einführung wird sehr verständlich beschrieben, wie Rollenspiele, vorbereitet, aufgebaut und angewendet werden können. Besonders gut sind der Sinn und Zweck sowie die Wirkungen von Rollenspielen im Lernprozess beschrieben. So kann auch ein noch nicht so erfahrender Trainer sehr gut damit arbeiten.

Es gibt viele sehr gut Argumentationshilfen und methodische Tipps, wie man Rollenspiele durchführen und die gewonnenen Erkenntnisse auswerten kann z. B. durch Videofeedback. Dadurch wird dem Trainer bewusst gemacht, wie durch Rollenspiele die Umsetzung von Erkenntnissen für die berufliche Praxis, bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern stärker beeinflusst werden kann.

Die 40 Rollenspiele sprechen verschiedene Zielgruppen an und decken die unterschiedlichsten Lernziele ab. So gibt es zwei tabellarische Übersichten, die aufzeigen, was mit welchem Rollenspiel trainiert wird. Übersicht I „Kommunikationstechniken anwenden“. Hier werden die Spiele 1-23 nach den Lernbereichen sortiert z. B.: Fragetechniken, schwierige Gesprächspartner und Wahrnehmung. In Übersicht II Spiele 24-40 „Handlungsziele kommunikativ erreichen“ nach Lernbereichen sortiert wie z. B.: Coaching, Konfliktklärung, Konfliktvermittlung oder Verhandeln.

Das Buch animiert kreative Trainer eigene Rollenspiele zu entwickeln.

Für die angebotenen Rollenspiele liegen die Spielbeschreibungen als Download vor.

4. Kritische Würdigung bzw. Beurteilung der Qualität des Textes

Dieses Buch ist eine Bereicherung auch für jeden erfahrenen Trainer im Berufsalltag Aus meiner Sicht wäre es hilfreich, zu den einzelnen Rollenspielen einige Anmerkungen aus dem persönlichen Erfahrungsschatz der Autoren und Hinweise auf mögliche Schwierigkeiten zu geben. Jedoch durch die vielen guten Argumentationshilfen und das fachliche Hintergrundwissen macht es neugierig die Rollenspiele auszuprobieren.

Sylke Fuchs

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