Animal Spirits

Wie Wirtschaft wirklich funktioniert

George A. Akerlof, Robert J. Shiller (Übersetzt von Ute Gräber-Seißinger, Ingrid Proß-Gill, Doris Gerstner)

Campus Verlag 2009, 1. Auflage, 300 Seiten, 24.90 EUR

Viel zu lange hat die Ökonomie einen der wichtigsten Faktoren innerhalb der Wirtschaftsabläufe vernachlässigt: die nicht-rationalen Aspekte des menschlichen Handelns. George A. Akerlof und Robert J. Shiller zeigen: Die gegenwärtige Krise lässt sich nur dann bewältigen, wenn das Verhalten des Menschen in der Wirtschaft wieder stärker berücksichtigt wird.

Die moderne Weltwirtschaft ist in einer Sackgasse. Die gegenwärtige Krisendebatte handelt von Konjunkturprogrammen, Rettungsplänen und rasch umsetzbaren Maßnahmen, um die Rezession einzudämmen. Die eigentlichen tieferen Ursachen der Wirtschaftskrise werden dabei oft übersehen und nicht angemessen berücksichtigt. Um in der Krise richtig zu handeln ist jedoch ein grundlegendes Verständnis wichtig, wie Wirtschaft funktioniert. Eine Erneuerung der Wirtschaftstheorie erweist sich in der momentanen Situation als unbedingt notwendig.

Die US-Ökonomen George A. Akerlof, Wirtschaftsnobelpreisträger 2001, und Robert J. Shiller, Träger des Deutsche Bank Prize in Financial Economics 2009, zeichnen in ihrem Buch ein realistisches Bild des Wirtschaftsablaufs. Ausgehend von den Ergebnissen ihrer Forschungen im Bereich der Verhaltenswissenschaftlichen Wirtschaftstheorie (Behavioral Economics) und auf der Grundlage von John Maynard Keynes zeigen die Autoren: Ökonomisches Handeln ist nicht allein von rationalen Motiven bestimmt, sondern wird von Instinkten beeinflusst, den Animal Spirits. Die seit Jahrzehnten vernachlässigten irrationalen Beweggründe und Motive des Menschen (wie etwa Vertrauen, Gerechtigkeitsempfinden und Illusionen) sind ebenso Teil des Wirtschaftssystems wie das vernunftgesteuerte Verhalten.

Die Autoren erklären die Wirtschaft, indem sie den beschränkten Blick aufbrechen, der die Makroökonomie in den letzten Jahrzehnten beherrscht hat. Sie beantworten zentrale Fragen der Marktwirtschaft unter Berücksichtigung der Animal Spirits. Sie fordern, das Verhalten des Menschen in der Wirtschaft wieder stärker zu berücksichtigen, anstatt sich auf reinen Marktglauben zu konzentrieren. Damit stellen die Autoren ein Modell vor, das die fundamentale Instabilität kapitalistischer Wirtschaftssysteme zu erklären vermag und zugleich die Grundlage für eine in der Krise angemessene Politik bietet.

Quelle: Text des Verlages

 

George A. Akerlof ist Professor für Wirtschaftswissenschaften in Berkeley und
erhielt 2001 den Wirtschaftsnobelpreis, zusammen mit Joseph E. Stiglitz und
Michael Spence.

Robert J. Shiller ist Ökonomieprofessor in Yale und erhielt den Deutsche Bank
Prize in Financial Economics 2009. Bei Campus erschienen von ihm bislang
Irrationaler Überschwang (2000) und Die neue Finanzordnung (2003).

 

 

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