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Intelligente Partyspiele...

...die uns klüger machen

Vera F. Birkenbihl

Urania Verlag 2004, 2., durchgesehene Auflage, 112 Seiten, 10.90 Euro

Wer als Gruppe - seien es Seminarteilnehmer oder Partygäste - geistiges Fitness-Training machen will, kann die Auswahl unter Spielen wie TV-Zapping, Rhetorik-, Lebens-, Quiz- und Wort-Spielen treffen. Sie fordern zu immer neuen Versuchen und Varianten heraus; fördern unser Erinnerungsvermögen; animieren zum Entdecken und wecken den Spaß am Umgang mit Sprache. Spielerische Intelligenzförderung statt stures Pauken: das ist die Birkenbihl-Methode! Die durchgesehene Neuauflage enthält zusätzliche Illustrationen der Autorin. Exklusiv nun bei Urania: das "Lebens-Spiel" als Anti-Alzheimer/Altersheimer-Training.  

Quelle: Text des Verlages 

 


Leserrezension von Marit Höppner

Spielen macht klug, spielerisches Üben ist wichtig – das wissen wir, wenn es um die Entwicklung unserer Kinder geht. Aber wissen wir auch, dass es mehr als angebracht ist, dies im Erwachsenenalter weiterhin zu tun?
Mit einem zweiten Buch über intelligentes Spielen (auch von ihr: „Intelligente Wissensspiele“, ersch. 2003) versucht Vera Birkenbihl, dies deutlich zu machen. Und, um es gleich vorweg zu nehmen, das gelingt ihr gut.
Anfangs möchte man meinen, es gäbe genug zu diesem Thema, doch Birkenbihl präsentiert hier ein Buch, „in dem die Erfahrungen gleich enthalten sind“. Das heißt, sie stellt Spiele vor, die sie ausnahmslos bereits erprobt hat. Das ist im wahrsten Sinn des Wortes praktisch.

Die Gliederung orientiert sich an o.g. Buch von 2003, Parallelen zu vorangegangenen Publikationen werden von der Autorin genannt und sind durch Verweise am Rand schnell zu überschauen. Eigene und andere Literatur sind getrennt aufgelistet.

Das Buch enthält 6 Module; das erste beschäftigt sich mit der theoretischen Einbettung und die Begriffe „Spiel“ und „Training“ werden definiert. Im Gegensatz zu den anderen Modulen, die auch einzeln oder in unterschiedlicher Reihenfolge gut lesbar sind, sollte man diese Einführung nicht überspringen. Sie ist sehr aufschlussreich, auch wenn dem Leser die eine oder andere Aussage bekannt sein sollte.

Modul 2 befasst sich mit Rate-Spielen, das sind Fragespiele mit den verschiedensten Fragemöglichkeiten (offene Frage, Ja/Nein-Fragen usw.). „Fragen ist Denken“, so Birkenbihl.
In Modul 3 geht es um Rhetorik-Spiele, die das Sprechdenken fördern und vor allem das Demonstrieren, wie etwas geht, erproben. Hier ist auch Kreativität im Umgang mit Sprache und Inhalten gefragt. Der Zusammenhang zu Herausforderungen im Alltag wird sichtbar: Sichtweisen anderer entdecken, kommunikativ neue Wege beschreiten, sich vor einer Gruppe präsentieren…
Am umfangreichsten ist Modul 4,  das sich mit Lebensspielen beschäftigt. Man lernt spielerisch, Systematiken zu erkennen und erstellen, kann Schlüsselerlebnisse ordnen und die verschiedensten Dinge kategorisieren. Das ist sowohl für den privaten als auch für den beruflichen Bereich wichtig. Querverweise gibt es zu den ABC-Listen der Autorin.
Modul 5 präsentiert Quizspiele, die – in den Alltag übertragen – u.a. Strategien fördern, mit der Flut von Informationen umzugehen, die uns tagtäglich erreicht. Es ist wichtig, so Birkenbihl, das WESENtliche einer Sache zu erkennen. Dieses Kapitel enthält viele Zusatz- und Hintergrundinformationen, für die Umsetzung der vorgestellten Spiele braucht man etwas mehr Vorbereitung (Zeit und Material/Medien) als für die Spiele aus den anderen Modulen.
Das letzte Modul, Modul 6, widmet Birkenbihl dem Thema Wortgewalt, das eindrücklich das Wesen und die Macht der Worte demonstriert. Viele Spiele können zunächst allein und dann in der Gruppe bearbeitet werden, die Beispiele sind ausführlich und anschaulich. „Selber machen ist besser als nur zu lesen“, ein Fazit, das nicht nur für dieses Modul gilt.

Das Buch ist übersichtlich gestaltet, es gibt jeweils 2-3 Fallbeispiele, für die die Autorin zum Teil eine Anfänger- und eine Fortgeschrittenen-Version beschreibt, damit spielungewohnte Gruppen (oder Trainer) einen besseren Einstieg finden. Die Gruppengrößen werden als sehr variabel beschrieben.

Birkenbihl-typisch sind die handschriftlichen und gemalten Beispiele, die in diesem Buch reichlich zu finden sind. Gewöhnungsbedürftig für die einen, Zeugnis der Kreativität und motivierend für die anderen – es muss nicht immer gleich druckreif aussehen.

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass mir dieses Buch neben spannend, anschaulich und kreativ wirklich nützlich erscheint für Menschen, die diese Art von Spielen in Seminaren einsetzen möchten. Ich persönlich würde das eine oder andere Spiel schlicht und ergreifend als „kreative Übung“ oder als „Pausenfüller“ bezeichnen, da der Begriff ‚Spiel’ bei manchen Teilnehmerinnen oder Teilnehmern schnell Zurückhaltung oder manchmal sogar Verweigerung hervorruft („Wir sind doch hier, um was Ordentliches zu lernen…“ o.ä.)
Dabei ist letztlich doch nur die Erkenntnis wichtig, dass mit allen Sinnen Lernen am effektivsten ist.

Marit Höppner

Consultant
X-PeopleWare

Beratung mit lösungsorientiertem Schwerpunkt / Interkulturelles Training/Schwerpunkt DaF / Elternfortbildungen/Schwerpunkt Kommunikation