Sandra Dirks: Das Humorkochbuch für Trainer. Methodenbuch zur Gestaltung humorvoller, unterhaltsamer Seminare
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Das Humorkochbuch für Trainer.
Methodenbuch zur Gestaltung humorvoller, unterhaltsamer Seminare
von Sandra Dirks
managerSeminare-Verlag, Bonn 2013
300 S., ISBN 978-3-941965-52-2
49,90 Euro
Rezension von Barbara Materne
Sandra Dirks sei seiner Ansicht nach eine der derzeit interessantesten Persönlichkeiten der Branche, raunte mir ein Urgestein der Trainerszene während der didacta 2012 in Hannover zu. Grund genug, um noch am selben Tag an ihrem didacta-Workshop „Trainerquickies“ teilzunehmen und mit Spaß dabei zu sein.
- Einem flammenden Plädoyer für den gezielten Einsatz von Humor als Seminarmethode: Vorteile, notwendige Vorüberlegungen zur Zielgruppe, Reflektion der eigenen Einstellung zum Thema.
- Möglichkeiten, die vergleichsweise wenig Arbeit und viel Eindruck machen, weil sie ganz nebenbei eine überraschende und witzige Komponente ins Seminar bringen: Plastische Bilder, unterhaltsame Seminarprotokolle, besondere Seminarmaterialien oder Anleihen bei Fernseh- und Kino-Genres.
- Techniken, die sowohl das Gruppengefühl stärken, die Teilnehmenden ihr kreatives Potenzial ungehemmt entfalten lassen als auch die eigenen thematischen Inputs ordentlich aufpeppen.
- Methoden, die von vornherein klar machen, dass hier Action angesagt ist: Teilnehmeraktivierung von A wie Ankommen bis Z wie Zünftig parodieren - immer mit dem Ziel Inhalte zu vertiefen und neue Perspektiven zu gewinnen.
- Formate, die vergleichsweise viel Arbeit und dafür auch entsprechend Eindruck machen, indem sie die Inhalte eines mehrtägigen Trainings als Seminar-Soap oder -Serie wiederholen, verankern und auf den beruflichen Alltag übertragen.
Die Beispiele des Buches stammen oft aus Seminaren mit tendenziell jüngeren Teilnehmenden und kaufmännischen Themen. Das macht aber nichts. Die Autorin schreibt so lebhaft und farbig, dass sich noch während des Lesens erste Ideen aufdrängen, wie die jeweilige Methode an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden kann. So lässt sich beispielsweise die Methode „Wordplay“ - im Buch in erster Linie als Kreativitätsübung verortet – auch ausgezeichnet im Rahmen von Rhetorikseminaren einsetzen, um den Teilnehmenden ein Gefühl dafür zu vermitteln, wie sich leicht und spielerisch Einstiege entwickeln lassen, mit denen sie von der Norm abweichen und ihr Publikum überraschen können.
Mein Fazit: Ein anregendes Buch, großzügig bebildert, geradeheraus, frisch von der Leber weg. Und glaubwürdig. Sandra Dirks lebt, was sie propagiert. Das macht Lust darauf, ihre Ideen für die eigene Trainingspraxis abzuwandeln und auszuprobieren.