Das Zukunftsinstitut hat in einer umfassenden Daten- und Zahlen-Analyse herausgefunden, welche Standorte in Deutschland fit für die Zukunft sind. Basis der Studie „Zukunft Deutschland 2020: Wie sich unsere Top-Standorte zukunftsfit machen“ ist eine trendbasierte Standortanalyse. Insgesamt 18 Indikatoren haben die Autoren Matthias Horx, Eike Wenzel und Oliver Dziemba zur Bewertung herangezogen, um schließlich 13 deutsche Top-Standorte zu identifizieren. Dazu gehören München, Berlin, Hamburg, Rhein-Main, Karlsruhe, Rhein-Neckar, Freiburg, aber auch Düsseldorf, Hannover, Oberschwaben, Dresden, Oberpfalz und Nürnberg.

Die soziale Innovationsfähigkeit ist DAS urbane Zukunftskriterium. Die Studie bietet ein komplexes und einleuchtendes Modell an, das über den Tellerrand von makroökonomischen Datenhochrechnungen hinausblickt. Neben der Zahlen- und Datenbasis (u.a. zur Wirtschaftskraft, sozialen Innovation, technologischen Exzellenz und Sozio-Demografie) greift die Untersuchung zurück auf die relevantesten Megatrends, Konsum- und Gesellschaftstrend sowie die zentralen Lebensstilveränderungen. Das wichtigste Kriterium des vom Zukunftsinstitut entwickelten Bewertungskatalogs stellt das Maß der sozialen Innovationsfähigkeit einer Potentialregion dar. In welchem Umfang soziale Innovationen die Wirtschaftskraft von ganzen Ländern beeinflussen können, zeigt ein Blick ins Ausland: In den USA, Frankreich und Skandinavien sind die Beschäftigungsquoten von Frauen außergewöhnlich hoch, was nachhaltig die Wirtschaftskraft der Länder ankurbelt. Ursache dafür ist, dass sich familiäre Ansprüche und berufliche Selbstverwirklichung besonders gut miteinander vereinbaren lassen. Hier zu Lande, das ist ein Ergebnis der Studie, sind die sozial-innovativen Urbanitätsnetzwerke auf der deutschlandweiten Überholspur. Standorte, die sich mit Megatrends wie Gesundheit, Globalisierung, Female Empowerment etc. auseinandersetzen und konkretes Handeln daraus ableiten und avancieren damit zu Spitzenregionen.

„Wirtschaft hat nicht mehr den starken Einfluss auf die Standortentwicklung wie noch vor 20 Jahren. Die Zukunftsfähigkeit einer Region hängt zunehmend von sozial-innovativen Faktoren ab, d.h. wie die Metropolregionen mit relevanten Trends und Megatrends umgehen“, erklärt Matthias Horx.

Standortmarketing muss künftig auf die neuen Bedürfnisse des urbanen Lebens eingehen

Die Studie „Zukunft Deutschland 2020“ liefert mit den 13 beschriebenen Top-Standorten „Rolemodels“, die die Qualitäten von Zukunftsstandorten ablesbar und nachvollziehbar machen. Zugleich beschreibt die Studie Denkansätze, wie eine trendbasierte Standortentwicklung funktioniert. Die wichtigsten Erkenntnisse sind:

1. Zukunfts-Regionen begreifen Wandel und Veränderungen als natürlichen Evolutionsprozess. Harte und weiche Faktoren entscheiden über die Zukunftsfähigkeit eines Standortes. Insbesondere die Lebensqualität wird als Standortfaktor immer bedeutsamer.

2. Zukunfts-Regionen sind authentisch statt typisch. Typisches hat die Touristen des 20. Jahrhunderts angesprochen. In der Zukunft geht es darum, den eigenen Standort als vielstimmiges Ensemble aus Tradition und Modernität darzustellen.

3. Zukunfts-Regionen haben nicht nur einen Identitätskern, sondern mehrere Epizentren. Viele der vom Zukunftsinstitut ausgewählten Top-Standorte faszinieren die Menschen gerade weil sie dezentrale Netze zwischen einzelnen Hotspots knüpfen. Der alte Stadt-Land-Gegensatz wurde bei vielen Top-Standorten zugunsten eines neuen, intelligenten Multiperspektivismus aufgehoben.

 

Von Matthias Horx, Eike Wenzel, Oliver Dziemba
Zukunftsinstitut GmbH, Juli 2008, 180 Seiten
ISBN 978-3-938284-40-7
270,- Euro
Mehr Informationen zur Studie: www.zukunftsinstitut.de/zukunftdeutschland2020

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