Markus Brand und Frauke Ion Markus Brand und Frauke Ion

Auf die Frage nach der idealen Grundeinstellung einer Führungskraft antwortete uns Stephen Covey, der mit seinen Ideen und Ansätzen zum Thema Selbstmanagement als einer der einflussreichsten Amerikaner des 20. Jahrhunderts gilt: „How can I serve you?“ Der gleiche Grundsatz lässt sich auf eine erfolgreiche Selbstführung übertragen: „How can I serve myself?“ Diese Frage drückt aus, wie wichtig es ist, bei der Lebensgestaltung konsequent bei den eigenen Bedürfnissen anzusetzen. Das Reiss Profile ist ein Weg, diese Bedürfnisse zu erkennen und sich in allen Lebensbereichen zu mehr Zufriedenheit und Ausgeglichenheit zu führen.

Intuitiv wissen wir oft, was uns zufrieden stellt und glücklich macht. Irgendwie spüren wir es, während es geschieht, oder nachdem es geschehen ist und wir zurückblicken. Um die Häufigkeit und Intensität solcher Momente in unserem Alltag zu verstärken, müssen wir unsere individuellen Auslöser für Zufriedenheit und Glück zunächst noch besser verstehen. Das Reiss Profile bietet einen wichtigen Anhaltspunkt dafür, da es Verborgenes oder bislang nur Erahntes sichtbar macht und Erklärungen für manche Fragen der Vergangenheit bietet. Entwickelt wurde es in den 90er Jahren von Prof. Steven Reiss, der über empirische Forschung die Werte und Motive identifizierte, die uns Menschen motivieren: Macht, Unabhängigkeit, Neugier, Anerkennung, Ordnung, Sammeln / Sparen, Ehre, Idealismus, Beziehungen, Familie, Status, Rache / Kampf, Eros, Essen, körperliche Aktivität und emotionale Ruhe. Jeder Mensch besitzt jedes dieser 16 Lebensmotive, allerdings ist sein jeweiliges Bedürfnis danach im Vergleich zu anderen unterschiedlich ausgeprägt. Als wissenschaftliches Diagnose-Instrument macht das Reiss Profile diese konkrete Motivation auf individueller Ebene sicht- und nutzbar (vgl. Abb.).

Während eines Lebensbalance-Coachings werden die Ergebnisse des Reiss Profiles mit einem ausgebildeten und zertifizierten Reiss Profile Master besprochen und auf die spezifischen Fragestellungen des Coachees bezogen. Dabei werden Berufs- und Privatleben nicht als getrennte Lebensbereiche angesehen, sondern stark ineinandergreifend. Zwar sind die Motive Macht, Status, Ehre und Rache / Kampf als „Karrieretreiber“ vor allem im beruflichen Kontext relevant, während die Motive Familie, Eros, Essen und körperliche Aktivität ihre motivationale Wirkung als „private Motive“ insbesondere in der Freizeit entfalten. Eine ganzheitliche Lebensbalance wird jedoch vor allem dann erreicht, wenn jedes Motiv in jedem Lebensbereich als Motivationsplattform genutzt wird.

Beispiele

Wer durch ein stark ausgeprägtes Neugier-Motiv eine hohe Motivation durch Wissenserwerb erfährt, kann Befriedigung durch das Lernen einer Sprache erlangen – unabhängig davon, ob deren Anwendung im beruflichen oder privaten Kontext erfolgt. Auch intellektuell anspruchsvolle Diskussionen werden jemanden mit stark ausgeprägtem Neugiermotiv sowohl bei Meetings im Unternehmen wie auch bei einem Glas Wein mit Freunden Werteglück verschaffen.
Ein Mensch mit einem hoch ausgeprägten Rache/Kampf-Motiv kann eine noch stärkere Zufriedenheit im Berufsleben erfahren, wenn er seinen Chef um eine herausfordernde Zielvereinbarung bittet oder einen kollegialen Wettstreit mit einem anderen Mitarbeiter beginnt, der sich ebenfalls gerne mit anderen misst.
Wer hingegen ein hoch ausgeprägtes Essensmotiv besitzt, kann sich jedes Wochenende mindestens einmal bewusst die Zeit dafür nehmen, das Einkaufen, die Zubereitung und den Genuss einer Mahlzeit zu zelebrieren.

Alle Lebensmotive ganzheitlich in allen Lebensbereichen berücksichtigen

Da die privaten Prioritäten im Alltag jedoch trotz guter Vorsätze häufig dem beruflichen Fokus zum Opfer fallen, geht es einem zweiten Schritt darum, alle Lebensmotive ganzheitlich in allen Lebensbereichen zu berücksichtigen. Hierfür werden passgenaue Maßnahmen entwickelt, um die Ausprägungen der Karrieretreiber in der Freizeit ebenso wie die der privaten Lebensmotive im Job verstärkt auszuleben.
Wer ein hoch ausgeprägtes Rache/Kampf-Motiv besitzt, kann in der Freizeit z. B in Verbindung mit einem hoch ausgeprägten Motiv der körperlichen Aktivität und einem hoch ausgeprägten Beziehungsmotiv bei einem Mannschaftsport Zufriedenheit empfinden. Im beruflichen Alltag kann ein hoch ausgeprägtes Essensmotiv z.B. über ausreichend Zeit für genussvolle Mittagspausen oder den Aufbau einer Kaffeebar ausgelebt werden und zu verstärkter Motivation führen.
Um wirklich glücklich zu sein, bedarf es also mehr, als den Spagat zwischen Karriere und Familie zu schaffen. Auch ist eine reine Kenntnis der eigenen Motivausprägungen noch lange kein „Allheilmittel“. In welchem Grad über das Reiss Profile tatsächlich eine höhere Lebenszufriedenheit erreicht wird, ist immer abhängig davon, was der Einzelne aus der Erkenntnis seiner Motive macht und welche Maßnahmen er individuell für sich ableitet. Jeder Mensch lebt ein anderes Leben, daher muss auch jeder Mensch in einem Lebensbalance-Coaching seinen eigenen Weg finden, sich im Sinne der Frage „How can I serve myself?“ für einen bewussteren Umgang mit den eigenen Bedürfnissen entscheiden. Die 16 Lebensmotive bieten ihm eine zentrale Orientierung dafür, die eigenen Motivatoren nicht gegeneinander arbeiten zu lassen, sondern für eine gesteigerte Lebensqualität harmonisch zusammenzubringen.

Literaturhinweise

  • Brand, Markus; Ion, Frauke: 30 Minuten für mehr Work-Life-Balance durch die 16 Lebensmotive. Offenbach: GABAL 2008
  • Brand, Markus; Ion, Frauke (Hrsg.): Die 16 Lebensmotive in der Praxis: Das Reiss Profile in Training, Coaching und Beratung. Offenbach: Gabal 2011
  • Ion, Frauke; Brand, Markus: Motivorientiertes Führen: Führen auf Basis der 16 Lebensmotive nach Steven Reiss. Offenbach: GABAL 2009
  • Reiss, Steven: Das Reiss Profile: Die 16 Lebensmotive. Welche Werte und Bedürfnisse unserem Verhalten zugrunde liegen. Offenbach: GABAL 2009
  • Reiss, Steven: Wer bin ich und was will ich wirklich? Mit dem Reiss Profile die 16 Lebensmotive erkennen und nutzen. Offenbach: GABAL 2009
     

Institut für Lebensmotive

Als Coaching-, Trainings- und Beratungsinstitut bietet das Institut für Lebensmotive seit 2006 motivorientierte Maßnahmen auf der Basis des Reiss Profiles an. Die beiden Inhaber Frauke Ion und Markus Brand sind die Pioniere in Deutschland zu diesem Thema und unterstützen Menschen, Teams und Organisationen seit vielen Jahren dabei, ihre inneren Antreiber, Motive und Energielieferanten besser kennen zu lernen, diese zu reflektieren und in den wichtigsten Lebensbereichen zu nutzen. Frauke Ion ist seit 1988 als Consultant, Trainerin und Business-Coach tätig und lizenzierter Reiss Profile Master. Markus Brand ist Diplom-Psychologe, Trainer, Coach, Speaker, Autor und als Reiss Profile Master & Instructor qualifiziert, andere für die Nutzung des Reiss Profiles auszubilden.

Kontakt

Institut für Lebensmotive
Bayenthalgürtel 40
50968 Köln

Tel.: 0221 - 66 99 99 22

info@institut-fuer-lebensmotive.de
www.institut-fuer-lebensmotive.de

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