Dr. Claudia Härtel-Kasulke Dr. Claudia Härtl-Kasulke

Lernen mit Emotion und Intuition

Mit Meditation das Lernen beflügeln

Dr. Claudia Härtl-Kasulke

„Wundergarn aus Wackersdorf“ titelte der Spiegel und kommentierte damit die neu entwickelten, extrem leichten Kohlefasern für den Karosseriebau. Frank Weber, der Chef-Produktplaner bei Opel stellt die für ihn rhetorische Frage: „Was ist faszinierender, als über Dinge nachzudenken, die es so noch nicht gibt?“ Und wer kennt nicht den geflügelten Satz „Wir erfinden uns jeden Tag neu“. Was hat das nun mit Lernen zu tun? Werden wir immer wieder gefragt und so entschied ich mich, dieses Thema im TTT zu vertiefen. Sei es das innovative Produkt, der quer denkende Service – allem voran steht die Idee, ohne die dieses „Neue“ nicht möglich ist. Erfindungen bauen oft nicht auf gemachten Erfahrungen auf, basieren meist nicht auf Faktenwissen. Es entsteht etwas völlig Neues, vielleicht noch als Transferleistung z.B.: zwischen Wissenschaften, wie der Bionik und anderen Fachbereichen, wie Architektur, Automotive etc.

Meditation, Nichtwissen und die Kür des Lernens

Der Mensch, der dies entstehen lässt, betritt Neuland und das ist für uns die Kür des Lernens. Leider herrscht der Glaube, dass dieses große Können nur wenigen Menschen vorbehalten bleibt. Hier stelle ich die Behauptung auf: Das zu können hat Methode! Wir haben genügend Handwerkszeug, um für diese Kür des Lernens auch in unserem Leben Platz zu schaffen. Eine davon ist die Meditation. Sowohl der Spiegel, wie auch die Frankfurter Rundschau stellten im Dezember die Transzendentale Meditation (TM), als Promotor der Inspiration, des Entdeckens vor. Nicht nur die Beatles, viele Prominente hatten sie Ende der 60er gelernt. Paul McCartney sagt noch heute: „It´s a lifelong gift“.

„Mein Boss meditiert“ können wir heute über mehr und mehr Führungskräfteseminare schreiben. Die Manager entdecken in der Meditation - das Abschalten und Loslassen - die Kraft der Stille - sie öffnet die Türe, sich in übervollen Arbeitstagen auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Natürlich können Sie sagen, das hat vielleicht noch was mit Abbau von Stress zu tun, doch kaum mit Innovation und Lernen. Und gleichzeitig ist jedes der oben genannten drei Wirkfaktoren die Voraussetzung für Querdenken: 1. Abschalten 2. Raum für Neues schaffen 3. Fokussierung.

Doch Meditation kann noch viel mehr: Als die Beatles Maharishi Mahesh Yogi, den „Vater“ der TM, kennenlernten, der sie zum Meditieren einlud, entdeckten sie, dass genau in der Leere, diesem „neu gewonnenen Raum“ auch Neues entsteht.

Meditation öffnet Ideenräume

Wie können wir Meditation steuern, dass sie uns nicht nur Reserven schenkt, sondern darüber hinaus Ideenräume öffnet? Hier ist „Fokussierung“ das Zauberwort. Bevor Sie in eine Meditation einsteigen, setzen Sie sich ein Ziel. Sie stellen sich die Frage, wozu möchte ich nach der Meditation eine Antwort haben. Was soll danach anders sein? Und bevor Sie die Meditation starten, lassen Sie diese Gedanken wieder los und konzentrieren sich achtsam auf Ihre Meditationspraxis. Was tun, wenn im Meditieren, die Gedanken abschweifen? Dann entscheiden Sie, sobald Sie es wahrnehmen, was Sie wollen, bleiben Sie an den Gedanken oder kehren sie zur Meditation zurück. In der TM nennt man dieses „Fokussieren“ „Fertilizer“ (Dünger). Eine wichtige Voraussetzung ist die

Regelmäßigkeit. Meditation braucht Übung. Viele der Meditierenden, die ich kenne, haben Phasen in denen sie mehr oder weniger praktizieren. Doch alle sagen, dass sie es regelmäßig tun, damit sich auch mit Kontinuität die Wirkung einstellt. Das Fokussieren ist ein Ergänzen der Meditationspraxis und Sie können jede Meditationsmethode, die Sie kennen, dafür nutzen.

Meditation im Flow

Mit etwas Übung werden Sie entdecken, wie sich Ideen, Antworten einstellen oder einfach während der Meditation sich unmerklich oder bewusst ein verändertes Verhalten etabliert, das Sie zielorientiert zu einer anderen Vorgehensweise bewegt. Was hierbei entsteht ist ähnlich dem Flow-Zustand. Durch die Meditation entsteht im Loslassen volle Konzentration. Körper und Geist gehen eine Verbindung ein, in der mühelos, spielerisch leicht, etwas geschieht. Durch den gesetzten Fokus, geben Sie dem eine Richtung. Das ist Lernen ohne Anstrengung, ohne Angst, offen für Neues.

Meditation, Lernen und Leichtigkeit

Eine US-Studie belegt, dass sich bei Schülern nach 20 Minuten Laufmeditation sowohl die Aufmerksamkeit erhöht, wie auch die kognitive Leistung verbessert. So belegen Hirnstrommessungen, dass die Kinder nach dem Gehen störende Einflüsse von außen besser ausblenden konnten und zum Beispiel ihre Leseleistung so verbesserten, dass es etwa einer Schulnote entspricht.

Und zu guter letzt noch eine Übung „des achtsamen Lernens”, die sich hervorragend fürs Lernen eignet. Es ist eine Variante der „Achtsamen Atemübung”.

Setzen Sie sich bequem hin, schließen Sie die Augen und atmen Sie drei Mal tief ein – bis Sie Ihren Atem im Bauch spüren und machen nun eine Pause. Dann atmen Sie tief aus, am besten mit einen gehörten „F“ auf den Lippen, dann merken Sie, wenn alle Luft aus dem Körper ausgetreten ist. Pause und wieder einatmen.

Bevor Sie diese Meditation starten, überlegen Sie sich, was Sie mit Ihrem Lernen erreichen wollen. Welchen positiven Vorsatz Sie mit Ihrem Lernen verbinden. Beispiel: Sie starten gerade mit Ihrem Italienisch Anfängerkurs und gehen davon aus, dass es Ihnen schwer fallen wird, sich mit dem Vokabelpauken zu befassen. Dann kann der Vorsatz sein: „Ich werde mehr und mehr mit Leichtigkeit meine Vokabeln lernen und ich wünsche mir, dass mein Unterbewusstsein in der Meditation mich darin unterstützt.” Wichtig ist, dass Sie diesen Satz positiv formulieren. Nicht: „Ich muss mit Leichtigkeit lernen und ich darf die Vokabeln nicht vergessen.“ Ideal ist es, wenn Sie diese Affirmation – denn eine solche ist Ihr Vorsatz – dynamisieren. Nicht: „Ab sofort muss alles anders sein“, sondern „Mehr und mehr mit Leichtigkeit …”. Den so formulierten Satz schreiben Sie sich auf und nutzen ihn jedes Mal – Rituale sind wichtig –, bevor Sie in die „Achtsame Atemübung“ gehen. Sie lesen ihn sich laut oder leise vor und starten dann wie gewohnt mit Ihrer Atemmeditation.

Lesetipps, Termine & mehr

Wenn Sie gerne mehr Methoden zum Thema „Lernen mit Emotion und Intuition“ entdecken wollen, gibt es speziell für Sie als Leser vom Trainer-Kontakt-Brief mein Buch bis zum 31.01.2011 zum Subskriptionspreis. Bestellen Sie das Buch über meine Internetseite www.kasulke-kommunikation.de zum Preis von 22,- €, statt 24.90 €. Sie sind richtig neugierig? Dann laden wir Sie auch gerne zu unserem Coaching-Vortrag auf der Didacta 2011 am Freitag, den 25.02.2011 von 13:30 bis 15:15 Uhr ein. Gemeinsam mit Prof. Lothar Abicht stellen wir Ihnen „Lernwirkfaktoren für Trainer und Coaches“ vor. Warum es wichtig ist, Lernen zu gestalten“ Wir senden Ihnen gerne die Programmvorschau zu. Veranstalter dieser Reihe ist der Didacta Verband e.V.

Lese-Tipps:

  • Claudia Härtl-Kasulke: „Veränderungen meistern, Lernen mit Emotion und Intuition. Handbuch für eigeninitiatives Lernen“, Beuer und Wardin, Bergisch Gladbach 2011
  • Mihaly Csikszentmihalyi, Annette Carpentier: Flow. Das Geheimnis des Glücks. Klett Cotta 2010

 

Zur Autorin

Dr. Claudia Härtl-Kasulke arbeitet seit 30 Jahren in der Weiterbildung. Mit bk+k Beratung Kultur + Kommunikation, Dietzenbach / Frankfurt/M. startete sie 1991 in die Selbständigkeit und begleitet seitdem mit ihrem Team Menschen in Unternehmen in unterschiedlichen Veränderungsprozessen. Das Entwickeln von Methoden, um die Teilnehmer mit Freude und Leichtigkeit im Lernen zu begleiten, zeigte sich schon bald als eine besondere Ambition. Ein zweites Hobby ist das Schreiben. Ihre Lieblingsthemen sind: Dialog mit Kunden und Mitarbeitern, Zielgruppenkommunikation, wie 50 Plus und natürlich Lernstrategien.

www.kasulke-kommunikation.de

Zum Trainer-Profil der Autorin

Unsere
Tagungs-Hotel-Empfehlung:

Nutzen Sie das Kennenlernangebot als TT-Mitglied für sich und Ihre Partnerin / Ihren Partner.

Newsletter abonnieren

Anmelden

captcha 
Ich bin mit den Nutzungsbedingungen und der Datenschutzerklärung einverstanden
Zum Anfang
DMC Firewall is developed by Dean Marshall Consultancy Ltd