Peter Brückner, Theo Bergauer

Planen ist ein Versprechen, das eingelöst werden will

Vom Großen zum Kleinen, von der Vision zum Detail – was wir von Architekten lernen können

Seinen eigenen Weg ging Peter Brückner (Jahrgang 1962) bereits sehr früh. Nachdem er nach dem Studium erste Erfahrungen in großen Städten bei großen Architekturbüros erworben hatte, entschied er, nicht wie viele seiner Studienkollegen nach Berlin, München oder Hamburg zu gehen, um das im Studium erworbene architektonische Wissen anzuwenden, sondern zurück in seinen Geburtsort Tirschenreuth, um dort ein Architekturbüro zu gründen.

„Der Wunsch, oder vielmehr die Sehnsucht, etwas Eigenes zu machen, war in diesem Augenblick sehr stark“, beschreibt Peter Brückner seine damalige Entscheidungsgrundlage. „Viele sagten, das kannst du doch nicht machen! Und ich fragte mich: Warum soll das nicht gehen?“ Und da bei einem Architekten Pläne immer eine große Rolle spielen, gab es auch dafür einen Plan: 5 Jahre wollte sich Peter Brückner Zeit geben und hatte entschieden, wenn es in dieser Testphase nicht lief, etwas Anderes zu tun. Sehr schnell wurde allerdings klar, dass die Faszination Architektur sowohl ihn als auch seinen Vater und nicht zuletzt den jüngeren Bruder, zu diesem Zeitpunkt noch im Studium, nicht nur jeden einzeln, sondern die Familie gemeinsam infiziert hatte.

Das Prinzip der Wurzel und Flügel

Peter Brückner, in Tirschenreuth aufgewachsen, hatte sich erst einmal umgesehen, war zum Studium ausgezogen, bevor er sich bewusst dazu entschied, zurückzukehren: „Dieses Prinzip der Wurzel und Flügel leben wir auch heute in unserem Team sehr stark. Wir, mein Bruder und ich, sind hier verwurzelt, wir tragen gerne Verantwortung für unsere Region und inzwischen haben wir auch wieder einige Mitarbeiter aus der Gegend. Umgekehrt macht es natürlich Sinn, immer wieder unsere Flügel zu gebrauchen, um Neues zu entdecken. So treten wir auch heute mit unseren Projekten, die uns weit über die Grenzen Deutschlands führen, gerne aus der Region hinaus. Und kehren dann wieder zu unseren Wurzeln zurück, weil wir hier die Ruhe und Abgeschiedenheit genießen, wenn es darum geht, neue Projekte zu planen.“ 

Grenzen überschreiten

Planen und Bauen ist für Peter Brückner ein umfassender Kommunikationsprozess. Die Qualität der Auseinandersetzung mit Menschen und Dingen macht diesen Vorgang zu(r) „Kultur“. Dafür gibt es kein Rezept. Immer wieder müssen Grenzen überschritten werden. Peter und Christian Brückner suchen die direkte Auseinandersetzung mit dem Ort und den Menschen und setzen auf kontinuierlichen Dialog. Planen ist für sie ein Versprechen, das eingelöst werden will; planerische Idee und gebaute Realität gehören für die beiden Architekten untrennbar zusammen. Selbstverständlich ist das in der Architektur, speziell wenn es um die Ausschreibung von Wettbewerben geht, nicht. Dort gibt es am Ende zwar meistens einen Sieger sowie Zweit- und Dritt-Platzierte, ob der Gewinner allerdings das Projekt plant und letztendlich baut, steht auf einem anderen Blatt. „Dazu muss man zunächst einmal das Vertrauen der Bauherren gewinnen“, weiß Peter Brückner, und quartiert sich dann schon gerne einmal eine Woche vor Ort ein, um persönliche Präsenz zu zeigen.

Der Lebensplan für mehr Souveränität

Wer einen Plan hat, weiß, was er tut: Aus dem Kopf, aufs Papier, in die Realität. Hätten wir grundsätzlich keinen Plan, würden wir wohl ziellos durch das Leben treiben, wie ein steuerloses Schiff ein Spielball der Wellen und des Windes ist. Ein Plan steht für die Vorstellung einer zukünftigen Handlungsabfolge (Planung). Ob der Jahresplan eines Unternehmens, der persönliche Lebensplan oder der Konstruktionsplan für eine Maschine – Pläne weisen uns nicht nur selbst den Weg, sondern geben auch anderen Menschen die Möglichkeit, an der Realisierung eines Vorhabens erfolgreich beteiligt zu sein. Souveränität bedeutet, zu planen, dabei aber auch ebenso souverän jederzeit Kurskorrekturen vornehmen zu können.

Neues Leben in alten Gebäuden

1996 stand die Renovierung des Kulturspeichers Würzburg an, für dessen Umsetzung ein Wettbewerb ausgeschrieben wurde. Europaweit beteiligten sich weit über 120 Teilnehmer, darunter erstmals auch das Team Peter und Christian Brückner sowie deren Vater Klaus-Peter Brückner. „Wir haben sehr viel Zeit investiert und uns voller Engagement in diesen Wettbewerb gestürzt“, erzählt Peter Brückner. „Wir haben gemeinsam und völlig frei von irgendwelchen Zwängen Ideen entwickelt, uns über viele, eigentlich selbstverständliche Dinge hinweggesetzt und gemerkt, dass wir im Team weit über eine architektonische Lösung hinaus denken.“ Nach der anonymen Bewertung aller eingereichten Pläne stand schließlich das Ergebnis fest: Die familiäre Bürogemeinschaft Brückner & Brückner aus Tirschenreuth hatte beim Wettbewerb Kulturspeicher Würzburg den ersten Preis gewonnen und sich so, mit ihrem ersten Projekt, gleich deutschlandweite Aufmerksamkeit gesichert. „In dieser Zeit haben wir uns mit uns selbst – was ist unser Weg – mindestens ebenso intensiv auseinandergesetzt, wie mit dem Umfeld unseres ersten Bauprojektes“, erinnert sich Peter Brückner.

Im Kopf frei bleiben

Und die Brüder stellten fest, dass gerade die Gespräche zwischen ihnen beiden eine weitere Entwicklung möglich machte – weit über die Grenzen der Architektur hinaus. Peter Brückner: „Die rationalen Dinge gehören zu den selbstverständlichen Hausaufgaben, viel wichtiger erschien uns allerdings die Emotionalität. Wir wollten viel tiefer ansetzen, uns mit den am Bauprojekt beteiligten Menschen beschäftigen, schließlich geben wir ja auch das Geld dieser Menschen aus, bis hin zum kulturellen Umfeld, in dem das Objekt gebaut werden soll.“ Um dafür im Kopf frei zu bleiben bzw. sich diese Freiräume immer wieder zu schaffen, zieht sich die Einheit Peter und Christian Brückner z. B. zweimal jährlich zurück. „Wir haben gemerkt, dass dies mit den wachsenden Anforderungen immer wichtiger wurde“, erzählt Peter Brückner. „Als Christian sich im Anschluss an das Projekt Kulturspeicher in Würzburg, niederließ und wir inzwischen an zwei Standorten ca. 30 Mitarbeiter haben, selbst aber in alle Projekte eingebunden sind, ist die Zeit verständlicher Weise sehr knapp. Unsere Klausurzeiten zum Halbjahr sowie nach Neujahr bieten uns hier die Möglichkeit, den Stand unserer eigenen Zielplanung zu prüfen bzw. strategisch neu auszurichten.“

Auf Spurensuche

Auf die eigene Spurensuche begeben sich die beiden Brüder immer wieder bei großen Anfragen aus fernen und spannenden Ländern. Ob China oder Dubai, so verlockend die Aufträge zum Teil auch waren, letztendlich haben sich Peter und Christian Brückner – nach einigen Besuchen vor Ort und vielen Abwägungen – dagegen entschieden: „Um dort weiter zu kommen, hätten wir uns weit von unserem Weg, von unseren Werten – architektonisch wie auch philosophisch –  entfernen müssen. Wir wollten die Qualität unserer Arbeit nicht nur in Mio. Umsatz messen lassen, sondern in der Qualität der Architektur, immer eingebunden in das menschliche und kulturelle Umfeld.“

Quelle: mm-pr; Auszug aus dem Buch „Karrierefaktor Souveränität - WertVoll entscheiden in Beruf und Alltag!“

Theo Bergauer ist Souveränitäts-Experte und seit 20 Jahren als Trainer und Coach für persönliche Entwicklung und unternehmerische Prozesse aktiv. Namhafte Stars aus dem Sport sowie große deutsche und international tätige Unternehmen setzen auf seine persönliche Dynamik, sein breit gefächertes Erfahrungspotenzial und die Schulungskraft des Bau- und Wirtschaftsingenieurs. Dabei geht es ihm nicht um kurzfristige Wissensvermittlung oder einen schnellen Motivationsschub, son-dern vielmehr um die Begleitung von Prozessen, die zu  Souveränität und damit zur persönlichen Zufriedenheit und zum beruflichen Erfolg führen.

 

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