annette hartmann foto Dr. Annette Hartmann

Selbstgesteuertes Lernen – dokumentiert per Lerntagebuch

Wie ich den LKW in mir entdeckte...

Dr. Annette Hartmann

... und ein geistiges Kraftpaket für mehr Souveränität, Belastbarkeit und Gelas-senheit fand. In dem Selbsterfahrungsbericht „groß- schwer – stark“ erzähle ich von meinem Weg zum Führerschein für schwere LKW und LKW mit Anhänger. In diesem Projekt gab es mehr zu lernen, als einen Koloss auf Rädern zu steuern.

Anlässlich des 10-jährigen Firmenjubiläums machte ich mir im Jahr 2010 die Umsetzung des irrationalen Traumes vom LKW-Fahren selbst zum Geschenk. Das war schon der erste Lerneffekt, den ich heute gern an andere Menschen weitergebe: Wenn die Intuition in nächtlichen Träumen so stetig ruft, dann ist auch etwas dahinter und zwar ein Schritt zu innerem Wachstum. Dann heißt es in sich selbst investieren, den Traum umsetzen – und zusehen, was herauskommt.

Die ersten Begegnungen in der Fahrschule erlebte ich als Außenseiterin: Meine „unvernünftige“ Motivation war schwer vermittelbar, mit 43 Jahren war ich doppelt so alt wie meine Mitschüler, mit meinen 162 cm Größe und 55 Kilo fiel ich aus dem Rahmen und als in der schriftlichen Prüfung auch noch der Doktortitel ans Tageslicht kam, reagierte mein Umfeld distanziert. Hinzu kam die Herausforderung, mich als Dienstleisterin in der Technik und als Frau in einer Männerdomäne zurechtzufinden.

Nachdem ich diese Anfangsschwierigkeiten mit Abenteuerlust überwunden hatte, kam die erste Krise. Auslöser war dieses oben gezeigte Foto, aufgenommen nach der erfolgreichen ersten Fahrstunde mit Anhänger, der zu Trainingszwecken schon früh bei Vorwärtsfahrten in den Stadtverkehr mitgenommen wird. Ich als bunter Winzling neben diesem Riesending (18,75m Länge) – das stand doch in keinem Verhältnis! Wenn ich wenigstens so groß wäre wie der Fahrlehrer mit seinen 1,90m…

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Abb.: Groß - schwer – stark: Ein Fahrzeug mit 18,75 m und 410 PS beherrschen zu lernen hat mein persönliches Wachstum angefacht und hilft heute dank übertragbarer Methoden auch vielen meiner Kunden.

Die Angst ließ mich plötzlich mit dem LKW herumstüppern wie am ersten Tag. Ich rumpelte über jeden Gehsteig, kam nicht einmal um die einfachste Kurve. Was tun?

Inspiriert von einem Comic des Nutzfahrzeugherstellers MAN, mithilfe der Emotionsforschung, eigener visuellen Ideen sowie stärkenden Worten ließ ich den LKW von der bedrohlichen kalten Maschine zum großen Freund werden: Mein Fahrschulauto wurde von mir bildhaft zur großen schützenden Muschel interpretiert und ich sah mich darin gut aufgehoben als glänzende Perle. Fühlte ich mich verzagt, war mein „Großer“ stets innerlich mit Ermutigungen zur Stelle. Die gedankliche Beziehung verlieh mir eine neue Gelassenheit beim Fahren und das Ergebnis war eine – gemäß Prüfer – „eindeutig bestandene“ Fahrerlaubnis Klasse C.

Doch schon wartete die nächste Herausforderung: Rückwärts rangieren mit Anhänger. Der machte was er wollte. Und der Fahrlehrer hatte keinen anderen Lernweg anzubieten, als ständiges Wiederholen. Rangieren geriet zur Glückssache.

In dieser Situation wirkten selbst „Muschel“ und „Perle“ nicht mehr. An einem eisigen Januartag passierte dann das Drama: CE-Prüfung vermasselt! Frust. Pause. Nachdenken. Nun war ich erstens gefordert, mein Selbstvertrauen nach dem Misserfolg in viel höherer Dimension zu stärken und mir zweitens eine komplexe Fertigkeit anzueignen.

Hierfür krabbelte ich aus meinem „Lern-Kokon“ der Einzelfahrstunden heraus und untersuchte: Wie machen es andere? Ich stellte mich auf den Rangierplatz, wenn andere Fahrschüler übten, fuhr mit, befragte andere Fahrschulen, meditierte wieder und wieder Videos auf YouTube und nahm schließlich ein Video von meinen eigenen Rangierversuchen auf. Es zeigt sich, was ich wirklich brauchte: Die Sicht von oben, in Kombination mit Lenkbewegungen. Ich entwickelte ein Rangiermodell aus Pappe. Doch war das erst eine Hälfte der Medaille. 

Die zweite Herausforderung bestand im Aufbau einer größeren nervlichen Belastbarkeit, wie sie sich unter anderem in mehr Fehlerkultur, Bewältigung von Prüfungsangst und im Ignorieren hämischer Zuschauer zeigte.

Das war der Moment, wo das „LKW-Lebensgefühl“ im Sinne einer Identifikation mit den Eigenschaften groß, schwer und stark in meinem eigenen Wesen den Durchbruch schaffte. Jetzt sprach nicht mehr „der Große“ (LKW) im Außen, sondern die innere Souveränität. Mit wohltuenden fünf Kilo mehr Körpergewicht, die ich durch meine neue Ruhe während der Fahrschulzeit auf den Rippen bekommen hatte, gut trainierten Fahrfähigkeiten und großer Entschlossenheit begegnete ich in meiner zweiten CE-Prüfung einem Prüfer, der seine Latte der Anforderungen auf Maximum legte… und ging maximal erfolgreich aus dieser Begegnung hervor.

Den ersehnten LKW-Führerschein in der Tasche wollte ich nun meine Erfahrungen teilen. Auf der Basis meiner Notizen aus der Fahrschulzeit, dem eigentlichen LKW-Lerntagebuch, verfasste ich einen Rückblick mit konkreten Beschreibungen der selbst erprobten, auf viele Lebenssituationen übertragbare Methoden, von A wie Angstbewältigung über G wie Geschlechter-Klischees bis zu Z wie Zielerreichung.

Was in den meisten Lebenskontexten durchwegs gebraucht wird, ist Größe im Sinne von Souveränität, Stärke im Sinne von Belastbarkeit und Gewicht im Sinne von Gelassenheit.

Deswegen präsentiere ich mein Buch „groß- schwer – stark: LKW-Lerntagebuch“ weder als reinen Erlebnisbericht noch als Anleitung zum Fahren lernen, sondern vor allem als Ratgeber zum Ausbau persönlicher Potenziale.

Das Buch erschien beim Dortmund Verlag, Preis 19,95 EURO.

Zu den prominenten Fürsprechern gehört übrigens Werner Tiki Küstenmacher, Autor von „simplify your life“. Leseproben, viele Fotos, Rangiermodell und -video finden Sie auf www.lkw-lerntagebuch.de.

Die Autorin: Dr. Annette Hartmann

Was ich tue, wenn ich nicht LKW fahre oder darüber schreibe: Mit meiner kommunikationswissenschaftlichen und journalistischen Ausbildung sowie einem Promotionsstudium Erwachsenenbildung unterstütze ich mittlere und große Unternehmen im Wandel. Die Mittel hierbei sind Beratung zur Infrastruktur der Unternehmenskommunikation, zur Kommunikationskultur und -politik, die Entwicklung von innovativen Trainings zum Beispiel für den Kundenservice sowie die Stärkung des Managements und des Vertriebs durch videogestützte und sprachpsychologisch basierte Coachings. Meine Erfahrungen aus der Fahrschulzeit inspirieren die Menschen. Sie bieten außerdem in vielen Fällen gute Vorbilder für die eigenen Situationen der Klienten und ich kann meine Lösungsmethoden daran zeigen.

Dr. Annette Hartmann, wortstark Kommunikationsberatung
Tel. 08452 – 32 15 877
lkw@wortstark.de
www.wortstark.de

 

 

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