Peter Kenzelmann

Gute Karten im Training

In vielen Workshops ist die Arbeit am Beamer nicht mehr wegzudenken. Ideen werden festgehalten, komplexe Sachverhalte dargestellt. Eine ideale Ergänzung stellen Kartensets dar, denn durch Karten lassen sich neben visuellen und akustischen Eindrücken auch Sachverhalte haptisch erfahrbar machen. Durch das spielerische und handschmeichelnde Moment von Karten lassen sich Teilnehmer stärker aktivieren, als durch reine Präsentationen oder Handouts. Doch welche Vorteile haben Karten noch und wie können Sie Kartensets richtig einsetzen?

Die Vorteile von Karten im Training:

  • Das Überraschungsmoment der Karten: Das Ziehen der Karte und die Überraschung, was einem thematisch aufgetischt wird, sorgt für lang anhaltende Motivation und nicht nachlassendes Interesse.
  • Nicht-lineares am Hypertext orientiertes Lernen: Zwischen einzelnen Karten lassen sich, anders wie beim linearen Aufbau eines Buchs oder Seminarskripts, überraschende Themenbezüge herstellen. Das selbstständige Verknüpfen scheinbar disparater Inhalte führt bei den Teilnehmern zu nachhaltigen Lernerfolgen.
  • Der serielle Aspekt: Karten und Kartenserien regen zum Sammeln an. Im Teilnehmer weckt die Vielfalt der Karten den Wunsch, sich möglichst viele Karten aus der Serie anzueignen.
  • Kleine Einheit, große Wirkung: Das Format der Karte lässt die zu vermittelnde Lerneinheit dem Teilnehmer gegenüber als leicht zu bewältigen und entsprechend verdaulich erscheinen. Ängste vor komplexen Lerninhalten können so reduziert werden.
  • Niedrigpreisiges Produkt: Der günstige Preis von Kartensets erlaubt ein großzügiges „Verschenken“. Die Geste sorgt für eine gute Stimmung zwischen Teilnehmern und Seminarleiter.

 

Tipps zum Einsatz:

  • Visuelles Anordnen: Die Anordnung verwandter Themen (auch aus verschiedenen) Sets in Clustern, macht thematische Bezüge deutlich, bleibt aber dynamisch und kann nach Seminarinhalten variiert und angepasst werden.
  • „Cards for Merits“: Ähnlich wie bei Kinder und Jugendlichen so beliebten „trading card games“ kann das Sammeln und Tauschen bestimmter (limitierter) Karten ein besonderer Anreiz zur Auseinandersetzung mit bestimmten Lerninhalten sein. Eine Karte darf nur dann behalten werden, wenn der „Cardmaster“, die Inhalte abgefragt hat und als gelernt ansieht. Im Training lassen sich hier wunderbar Gruppen bilden, die sich gegenseitig abfragen.

 

Beim Einsatz von Karten sollten Sie einige Dinge beachten:

  • Finger weg von „semi-professionellen“ oder selbstlaminierten Karten. Nutzen Sie lieber konsequent handbeschriftete Moderationskarten oder noch besser professionelle Kartensets, die es mittlerweile zu vielen Themen im Buchhandel gibt.
  • Überfordern Sie Ihre Teilnehmer nicht durch ein „zu viel“ an Karten: Seien Sie sparsam mit der Anzahl der Karten, die Sie ausgeben.
  • Der Einsatz von Karten ist eine Methode. Aber eben eine unter vielen. Denken Sie daran: Ein Seminar nur mit Karten zu bestreiten ist genauso kontraproduktiv wie eine Veranstaltung bei der nur der Beamer benutzt wird. Die Mischung macht’s. Hervorragend eignen sich Kartensets, um Ihre Teilnehmer aus dem „Suppenkoma“ zu holen oder eine Einstiegsmotivation für ein neues Thema zu finden.

 

Kartensets richtig einsetzen

 

Karten-Methode 1: Meine Karte

Bilden Sie Arbeitsgruppen. Jeder Teilnehmer zieht eine Karte, liest sie genau durch und macht sich eventuell dazu Notizen. Anschließend stellt jeder den anderen den Inhalt in seinen eigenen Worten vor. Mögliche Weiterarbeit:

Je nach Zeit im Seminar kann auch eine Diskussion anschließen:

  • Was halten die Teilnehmer von den Vorschlägen?
  • Was setzen sie davon schon um?
  • Was möchten sie davon ausprobieren?

 

Karten-Methode 2: Pro und Kontra

Jeder Teilnehmer zieht eine Karte. Anschließend bilden sich Paare. Jeder Teilnehmer liest sich seine Karte aufmerksam durch.

A beginnt, stellt kurz den Inhalt seiner Karte vor und muss nun gegen die auf der Karte vertretene Position argumentieren.

B, der ja erst von A über den Inhalt erfahren hat, muss aus dem Stand dafür argumentieren.

Anschließend findet ein Austausch darüber statt:

  • Wie leicht oder wie schwer ist es mir gefallen, die jeweilige Position einzunehmen?
  • Welche Erfahrung habe ich dabei gemacht?
  • Wie ist meine tatsächliche Einstellung? Hat sie sich im Laufe der Diskussion geändert?

 

Karten-Methode 3: Engelchen und Teufelchen

Die Teilnehmer gehen paarweise zusammen und überlegen sich zu jeder Karte eine positive und eine negative Anekdote.

Karten-Methode 4: Präsentation und Moderation

Jeder Teilnehmer zieht eine Karte und soll dann in einer festgelegten Zeit eine kurze Präsentation vorbereiten. Zur Visualisierung bestimmter Sachverhalte kann beispielsweise auch ein Flipchart oder andere Medien verwendet werden. Anschließend stellt jeder reihum seine Karte den anderen vor. Dazu hält er einen Kurzvortrag und versucht, eine Diskussion zum Thema in Gang zu setzen und zu moderieren. Dabei soll er die anderen dazu anregen, Beispiele zum Thema aus ihrem Berufsalltag zu erzählen.

Weitere Informationen:

Weitere Anregungen zum Einsatz von Karten in Ihrer Fortbildung erhalten Sie beim Heragon Verlag in Freiburg, dem führenden Anbieter von Kartensets im Weiterbildungsbereich. Informieren Sie sich über das Gesamtprogramm auch direkt unter www.heragon.de


Peter Kenzelmann

Sozialwissenschaftler und Weiterbildungsexperte. Erfahrung seit 1990 als Trainer, seit 2000 als Buchautor, seit 2008 als Verleger.

Kontakt:

Peter Kenzelmann
Heragon Verlag GmbH
Am Predigertor 1
79098 Freiburg

Tel. 0761 - 888 5127 - 0
Fax 0761 - 888 5127 - 99

kenzelmann@heragon.de
www.heragon.de

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