Sandra Dirks

Trainer in Gefahr!

Nach einer Outdoor-Ausbildung mit Hochseilgarten und anderen Heraus-forderungen kann nur noch etwas noch viel gefährlicheres kommen: Humor im Seminar. Viel gefährlicher, als gut gesichert mit Helm und Gurten, die auch einen LKW tragen würden, durch den Wald zu schweben. Sie möchten etwas ohne Netz und doppelten Boden, etwas total gefährliches, etwas, das uns als Trainer ganz schnell ganz tief abstürzen lässt? Dann nehmen Sie Humor! Der falsche Witz in der falschen Gruppe zur falschen Zeit. DAS ist wirkliche Gefahr.

Haben Sie schon mal einen Witz erzählt und niemand hat gelacht? Haben Sie sich für einen anderen Witzerzähler schon mal furchtbar fremdgeschämt? Grausig, nicht wahr? Privat stecken Sie das vielleicht weg, aber beruflich? Lieber sagen Sie: „Ich bin nicht lustig!“ - Ich sage: „Tun Sie ihren Teilnehmern einen Gefallen und haben Sie gemeinsam Spaß!"

Wer humorvoll unterrichtet, kommt besser an

Studien, z.B. von Avner Ziv aus den Jahren 1979 und 1986 haben bewiesen, dass Lehrer, die humorvoll unterrichten, bei Schülern viel besser ankommen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Schüler gerne in den Unterricht kommen und dabei ein gutes Gefühl haben. Als Lehrtrainerin für Aktivierendes Lernen vermittle ich, dass genau das wichtig ist, um die Teilnehmer für das Lernen zu öffnen. Gehirngerecht also. Daneben weckt Humor die Aufmerksamkeit für das Thema. Dadurch können die Teilnehmer die Lerninhalte besser behalten. Im Seminar braucht es einen Mix aus Vortrag und Übung. Warum nicht den Teil des Vortrags als Stand-up-Comedy oder Sketch gestalten?
Ich arbeite viel mit Auszubildenden oder Nachwuchskräften, die sich auf Prüfungen vorbereiten müssen. Dabei habe ich meine Lerninhalte mit unterschiedlichen Werkzeugen humorvoller gestaltet. Diese Werkzeuge nennen wir „Humorformeln“. Wir, das sind mein Co-Trainer, der TV-Autor Michael Krieg, und ich.
Eine dieser Formeln, die wir in unserem Train-the-Trainer-Training „Ich bin nicht lustig! – Humortraining für Trainer“ vermitteln, möchte ich Ihnen in diesem Artikel vorstellen.

Kenne Dein Publikum

Die erste Humorformel ist: Analysieren Sie Ihre Zielgruppe präzise. Wem ganz konkret servieren Sie Ihre Themen humorvoll?
John Vorhaus (Autor der „Comic Toolbox“), einer der besten Comedy-Coaches der Welt sagt: „Kenne Dein Publikum. Wenn Sie Ihr Publikum kennen, wenn Sie wissen, was es weiß, was es tolerieren und was es lustig finden wird, können Sie herausfinden, wie Sie es unterhalten oder sogar ob Sie es überhaupt unterhalten können...“. Unser Publikum sind unsere Seminarteilnehmer.
Sie werden jetzt sagen: „Ja, ist doch klar, ich muss meine Zielgruppe analysieren. Das habe ich doch schon längst bei der Auftragsklärung!“ – Ganz sicher haben Sie die Zielgruppe grundsätzlich im Blick. Aber für den Einsatz von Humor müssen Sie noch etwas mehr von der Zielgruppe wissen, dabei sollten Sie die folgenden Fragen nutzen:


 
Dazu ein eigenes schmerzhaftes Beispiel aus unserem ersten Train-the-Trainer-Training vor etwa drei Jahren.
Ich wusste nicht, dass keiner meiner Trainerkollegen so viel fernsieht, wie ich. Ich kenne die TV-Trends, ich schaue begeistert jede Castingshow, jede Reality-Show und Dailysoaps. Viele Themen und Gags nutze ich als humorvollen Aufhänger in meinen Trainings. Meine Teilnehmer lachen, weil sie sich damit auskennen oder sich sogar damit identifizieren.
Aber auf Trainer war ich nicht vorbereitet! Da gab es Teilnehmer, die gar keinen Fernseher besaßen, womit alle meine Beispiele unbrauchbar wurden. Andere berichteten, dass „Neues aus der Anstalt“ die lustigste Sendung sei, die es im deutschen Fernsehen gäbe. Heimatland! Eine Sendung, die ich mir niemals anschaue, weil ich sie todlangweilig finde, da ich Kabarett nicht lustig finde. Ich fragte sie nach meinen Comedy-Helden: Ralf Schmitz, Mittermeier, Switch Reloaded auf Pro7 und dann vielleicht Mario Barth? Ich erntete wenig Zustimmung. Herrje, ich wollte fast heulend rauslaufen, über diese humorlose Bande, die sich hier versammelt hatte. Ich gab das Wort an meinen Co-Trainer Michael Krieg. Er kannte sich berufsbedingt aus und ich konnte mich von diesem Schreck bis zur nächsten Arbeitseinheit erholen.
Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und es gibt einige Beispiele, die ich in der Hinterhand habe, die uns dann doch auf den gleichen Nenner bringen. Rückwirkend betrachtet haben wir die Fragen, die Sie oben finden, auf Grund dieses ersten Fiaskos erarbeitet.
Zum Glück sind unsere Formeln sowohl in der Comedy, als auch im Kabarett einsetzbar.
Wenn Sie keinen gemeinsamen Humor-Nenner mit Ihren Teilnehmern finden, genügt es auch, wenn Sie Ihre Fachthemen einfach mal in ganz alltägliche Zusammenhänge bringen, die jeder kennt. Der menschliche Körper, ist z.B. immer eine gute Hilfe, wenn es um die Erklärung von Abläufen geht, z.B. IT-Themen. Klassisch PC-Einstieg: „Was ist das Hirn? Herz? Hand?“. Das lässt sich noch humorvoll steigern, wenn Sie an den Klassiker von Otto Waalkes denken: „Ohr an Großhirn!“. Märchen gehören auch zum Allgemeingut. Welche arbeitsrechtlichen Verfehlungen gibt es bei Aschenputtel? Arbeitszeiten & Arbeitsschutz? Sie ist ja noch sehr jung. Haben Sie schon mal über das Jugendarbeitsschutzgesetz in diesem Zusammenhang nachgedacht? Zusätzlich lässt sich hier bei Bedarf auch das Thema „Sozialversicherung“ unterbringen: Welche Leistungen könnten die einzelnen Märchenhelden in Anspruch nehmen?
Autofahren, Urlaub und Einkaufen sind ebenfalls Themen, die alle kennen. Fast eine Lachgarantie bietet das Thema „Männer & Frauen“.

Humor ist wie Hochseilgarten ohne Seil! Setzen Sie zumindest einen Helm auf, indem Sie Ihre Zielgruppe studieren.

Sandra Dirks ist Lehrtrainerin für Accelerated Learning und bildet außerdem Trainer in der Anwendung von Humor im Training aus: „Wir verknüpfen Unterhaltung-Humor & Lernen, um unseren Teilnehmern nachhaltige Lernerfolge zu ermöglichen. Dabei nutzen wir sowohl Online-, als auch Präsenzseminare. Unsere Online-Seminare dienen meist der Vor- und Nachbereitung unserer Präsenzseminare.“

Mehr Info finden Sie hier:
www.apprenti.de/58.0.html

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Sandra Dirks
Max-Osterloh-Platz 5
D-38102 Braunschweig
Tel. 0531-7014115, Fax 0531-7014116
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