Friedericke von der Marwitz Friederike von der Marwitz

Was Frauen über Männer und Männer über Frauen denken

Im Rahmen meiner langjährigen Arbeit als Trainerin und Coach im Bereich „Internationale Business-Etikette“ führe ich immer wieder Gruppenarbeiten zum Thema „wie möchten Frauen von Männern und Männer von Frauen
behandelt werden“ durch. Hierbei kommen erstaunliche Dinge zum Vorschein. Die Arbeiten finden innerhalb internationaler Gruppierungen (z. B. Studenten aus Sankt Gallen), in Schulen und bei Führungskräftetrainings statt und beziehen sich auf das „geschäftliche Auftreten“. Interessanter¬weise sind die Resultate unabhängig von Nationalität, Schulsystem oder beruflichen Hierarchien. Auch sind es fast immer dieselben Dinge, die
angesprochen werden. Das Resultat ergibt Folgendes:

Allgemein:

1. Der Wunsch nach „klassischen“ Werten und Umgangsformen nimmt wieder zu.

2. Frauen und Mädchen legen wieder Wert auf ein respektvolles und höfliches Verhalten ihnen gegenüber – die Männer erfahren, dass sie sich wieder rücksichtsvoll Frauen gegenüber verhalten „dürfen“ (wie z.B. die Tür aufzumachen, in den Mantel zu helfen...) und werden dadurch gelassener. Oft höre ich, dass die Männer einer Frau die Tür aufhalten wollten, doch dann abweisende Kommentare von diesen zu hören bekamen.

Männer über Frauen:

Männer bemängeln immer wieder bei Frauen im Zusammenhang mit geschäftlichem Auftreten die zu freizügige, durchsichtige, provokante Kleidung. Angesprochen werden auch sehr oft die Tattoos, der übertriebene Körperschmuck (z. B. große Ohrringe), das Piercing an „allen möglichen Plätzen“, die zu wilden Strähnen im Haar, fettige Haare, ungepflegte Mitarbeiterinnen, die zu overdressed seien, das aufdringliche und auch schlechte Parfum, das zu stark aufgetragene Makeup, unsaubere und zu lange Fingernägel, High Heels und Schweißgeruch.

Bei der Körperhaltung wird bemängelt, dass Frauen öfter mit breiten Beinen stehen oder sitzen würden (dabei auch die Hände zwischen die Beine legen). Weiterhin fällt ihnen auf, dass viele Frauen die Schultern hängen lassen, krumm stehen, eine schüchterne Körperhaltung einnehmen oder ein „tussiges“ Auftreten hätten. Dass die Frauen an den Haaren zwirbeln oder zu sehr mit den weiblichen Reizen spielen würden, einen „fischigen“ Händedruck hätten und mit ihren Ketten spielen (z.B. Kreuz in den Mund stecken) als auch die Haare nach hinten streifen würden, wird ebenfalls negativ wahrgenommen.

Die Sprache und der Ton der Frauen sei oft zu pampig, zu freizügig oder zu maskulin („geil“, „cool“, „Scheiße“, „Arschloch“ usw.). Oft erwähnt wird das „Gruppen bilden“, das „zu Zweit aufs Klo gehen“, ein schlechter Atem (Zigaretten), ein „maskulines“ Auftreten (Hände in die Hosentasche stecken). Außerdem wären viele Frauen arrogant oder - im Gegenteil - sehr verklemmt, würden zu oft anrufen, Bier trinken, unnatürlich und ungepflegt sein, ihre Fingernägel im Büro am Schreibtisch feilen, rauchen, Kaugummi kauen und immer klagen, dass sie nicht genügend anzuziehen hätten und bei Reisen viel zu viele Sachen mitnehmen wollten.

Frauen seien insgesamt nah ans Wasser gebaut, nicht geradeaus und ehrlich, tratschend, schwatzhaft, lästernd, empfind-lich, zickig, sehr schnippig und schnell beleidigt.

Frauen über Männer:

Was die Frauen an Männern sehr stört, ist der übermäßige Alkoholkonsum, der daraus resultierende schlechte Atem (noch extremer bei der Mischung Alkohol/Rauchen) als auch das Autofahren nach Alkoholkonsum.

Die Hose sitze oft zu kurz, auch der zweitoberste Hemdenknopf stehe oft offen, so dass die Brusthaare zu sehen seien, der 3-Tage-Bart, weiße Socken oder nackte haarige Beine und Waden, die zu tief sitzende Hose, so dass die Boxershorts zu sehen seien.

Die Körperhaltung der Männer zeige bei der Begrüßung und im Stehen fehlende Umgangsformen wie das Abnehmen des Hutes, der Mütze, des Käppis oder des Hutes oder der Sonnenbrille. Männer hätten allzu oft eine zu komfortable Körperhaltung, Verschränken der Arme, die Hände bzw. eine Hand in der Hosentasche (besonders bei der Begrüßung), eine Napoleon-Haltung (breit auseinanderstehende Beine, was sehr arro-gant und von sich eingenommen wirkt), das Kinn hoch tragend, wenig auf Augenkontakt achtend, eine zu lässige und coole Haltung, die Hand beim Gähnen nicht vor den Mund haltend, verschwitzte Hände, auf den Boden spucken sowie die zu distanzlose Körperhaltung (das „zu nah kommen“ verschüchtert Frauen in vielen Fällen).

Beim Sitzen stört die Frauen an den Männern, dass diese eine zu lässige und provokante Haltung einnehmen, das breitbeinige Sitzen (wobei hier auch noch oft die Hände im Genitalbereich liegen), das Lümmeln (z.B. lang ausgestreckte Beine) oder das krumm Sitzen, der Unterarm auf den Knien liegend, die Füße und Schuhe auf dem Stuhl, Beine auf das Knie gelegt (wobei hier bei zu kurzen Socken das Wadenbein zu sehen sei und diese Haltung besonders im arabischen und asiatischen Raum ein absolutes Fauxpas bedeutet) und die Arme hinter dem Kopf verschränkt.

Insgesamt fällt ein häufiges zu lautes und kräftiges Lachen auf, der häufig offen stehende Reißverschluss nach dem Toilettengang, das Schließen des Reißverschlus-ses nach dem Toilettengang außerhalb der Toilettenräumlichkeiten und zu viel Körperkontakt.

Bemängelt wird das häufige „in die Hose schieben“ des Hemdes, der fehlende respektvolle Umgang mit allen Anwesenden, der „aufgesetzte“ Kavalier, das nicht konzentrierte Zuhören (sehr oft wird während des Gespräches die weibliche Umgebung gemustert), das zur Schau Stellen ihrer Prestigeobjekte wie Handys, Uhren, Autos…, die anzüglichen Bemerkungen oder auch das Kommentieren oder „Anstarren“ anderer Frauen im Beisein einer Frau, das Rülpsen, auf die Erde Spucken, der männliche Jargon, ein MACHO-Gehabe, die Angeberei oder auch ein Zufallen lassen der Tür (trotz einer hinterher kommenden Frau).

Die Autorin

Friederike von der Marwitz, Jg. 1958, ist Trainerin und Coach für Internationale Business-Etikette. Sie bietet Fach- und Führungskräften, die sich auf den internationalen Business- und Messeauftritt vorbereiten, professionelle Unterstützung an und ist bekannt durch Funk und Fernsehen. Auf ihrer Internetseite veröffentlicht sie demnächst ein E-Book zum Thema „Frauen und Business“. Außerdem bietet sie Seminare für „Train-the-Trainer“ an.

Friederike von der Marwitz
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