Indiens Minister für Arbeit und Beschäftigung Oscar Fernandes eröffnet die Konferenzmesse „Global Summit on Skills Development“ der Confederation of Indian Industry (CII), Foto: iMOVE

iMOVE in Indien: Partner für Berufsbildung gesucht

Indiens Regierung und Wirtschaft begrüßen deutsches Engagement

Fünf deutsche Anbieter beruflicher Aus- und Weiterbildung besuchten am 17. und 18. September Neu Delhi im Rahmen einer Delegationsreise von iMOVE. Als offizieller Ausstellungspartner ermöglichte iMOVE den Unternehmen die Teilnahme an der Konferenzmesse Global Summit on Skills Development der Confederation of Indian Industry (CII). Die bereits 1895 gegründete CII vertritt als Dachverband der verarbeitenden Industrie in Indien die Interessen von 90.000 Unternehmen. Anfang 2008 hat die CII ein Strategiepapier zur Berufsbildung vorgelegt und mit der indischen Regierung ein umfassendes Modernisierungskonzept erarbeitet. Ein wichtiges Ziel ist die intensivere Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern, die die CII auch durch internationale Konferenzen und Treffen wie das Global Summit zu fördern sucht. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Celebrating Vishwakarma Divas“. Am 17. September wird der Hindu-Gott Vishwakarma verehrt, der als Schöpfer des Universums und Bewahrer der Handwerkskunst gilt.
 
Die indischen Gastgeber schätzen die deutsche Berufsbildung vor allem deshalb, weil sie wesentlich durch die Wirtschaft getragen wird und auf umfangreichen praktischen Erfahrungen beruht. Gefragt ist genau dieses Know-how, das Indien bei der Neuausrichtung seiner bisher ausschließlich staatlich organisierten Berufsbildung und bei der Einbindung indischer Unternehmen in den Modernisierungsprozess braucht. Indien wünscht sich ein Engagement jenseits der traditionellen Entwicklungszusammenarbeit im Rahmen einzelner Projekte. Deutsche Unternehmen der beruflichen Aus- und Weiterbildung gelten als ideale Partner für unterschiedliche langfristige Kooperationsmodelle, etwa um Lehrpläne nach industriellen Standards zu entwickeln und das Lehrpersonal auszubilden. Unter Federführung des indischen Ministeriums für Arbeit und Beschäftigung und unter Beteiligung mehrerer indischer Fachministerien soll eine indisch-deutsche Expertengruppe gebildet werden, die voraussichtlich Anfang Oktober zu einer ersten Arbeitssitzung in Deutschland zusammentritt.
 
Die berufliche Bildung galt lange Zeit als Stiefkind im Bildungssystem des Subkontinents. Wirtschaft und Regierung unternehmen inzwischen aber große gemeinsame Anstrengungen, um das Ansehen der industrienahen Aus- und Weiterbildung zu steigern und dadurch den gewaltigen demografischen und sozialen Herausforderungen des Landes wirkungsvoller zu begegnen. Indien hat 1,1 Milliarden Einwohner, von denen über die Hälfte jünger als 25 Jahre sind und dringend eine Ausbildung brauchen. Von ihrer „Beschäftigungsfähigkeit“ hängt das weitere wirtschaftliche Wachstum des Landes wesentlich ab.
 
Die indische Regierung hat mittlerweile eine „National Skills Development Policy“ verabschiedet. Sie sieht im laufenden 5-Jahresplan bis 2011 umfangreiche Investitionen für die Modernisierung und Erweiterung des landesweiten Netzes der beruflichen Bildungseinrichtungen vor. Mit Hilfe der Weltbank sollen rund 2,3 Milliarden US-Dollar eingesetzt werden, ein wesentlicher Teil davon für die Modernisierung öffentlicher Berufsbildungseinrichtungen. Sie sollen in Zukunft enger mit der indischen Wirtschaft zusammenarbeiten, die sich wiederum zunehmend für die berufliche Bildung engagiert, während sie das Terrain bis vor wenigen Jahren der „öffentlichen Hand“ überließ. Vor allem in den fünf Schlüsselindustrien Bauwirtschaft, Handel, Gesundheit, Automobil und Finanzen soll laut Oscar Fernandes, Indiens Minister für Arbeit und Beschäftigung, die große Lücke bei dringend benötigten Fachkräften so schnell wie möglich geschlossen werden.
 
Vor diesem Hintergrund hat „Training – Made in Germany“ mit seinem starken Fokus auf Beschäftigungsfähigkeit beste Chancen, sich als neues Modell für die berufliche Aus- und Weiterbildung in Indien zu etablieren. Bereits beim Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Oktober 2007 äußerte die indische Regierung großes Interesse an einer langfristigen Zusammenarbeit mit Deutschland auf diesem Gebiet. Mit der deutschen Beteiligung am jüngsten CII-Bildungsgipfel wurde ein weiterer Schritt in diese Richtung unternommen.
 
iMOVE (International Marketing Of Vocational Education) ist eine Initiative vom Bundesministerium für Bildung und Forschung zur Exportförderung von Weiterbildungsdienstleistungen. iMOVE unterstützt deutsche Anbieter bei der internationalen Vermarktung beruflicher Aus- und Weiterbildung.

 

Kontakt:

iMOVE
beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
Robert-Schuman-Platz 3
53175 Bonn
Tel.: 0228/ 107-1702
Fax: 0228/ 107-2895
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