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Die deutschen Firmen investieren 33,5 Milliarden Euro in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter – auch um sie fit für die Digitalisierung zu machen. Zugleich setzen Unternehmen immer stärker auf neue, digitale Lernformate, wie die aktuelle Weiterbildungserhebung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln zeigt. 85 Prozent der rund 1.700 befragten Unternehmen bilden ihre Angestellten weiter – im Durchschnitt mehr als 17 Stunden pro Jahr und Mitarbeiter. Das lassen sich die Firmen einiges kosten: 2016 nahmen sie dafür 33,5 Milliarden Euro in die Hand.

Die Digitalisierung macht die Weiterbildung besonders notwendig und erleichtert sie gleichermaßen. So steigt durch die schnelle technische Entwicklung einerseits der Bedarf, Mitarbeiter zu qualifizieren. Andererseits werden die Möglichkeiten der digitalen Bildung vielfältiger. Dies spiegelt sich in der Befragung wider: Unternehmen, die mit digitaler Technologie produzieren, investieren mehr Zeit und Geld in Weiterbildung als andere Betriebe. „Größter Vorteil des digitalen Lernens ist, dass es sich leicht in den Arbeitsalltag integrieren lässt“, sagt IW-Wissenschaftlerin Susanne Seyda.

Rund 85 Prozent der Unternehmen in Deutschland waren im Jahr 2016 in der Weiterbildung aktiv. Sie nutzen einen breiten Methodenmix, um ihre Mitarbeiter zu qualifizieren. In den letzten Jahren ist vor allem eine Zunahme der informellen Formen der Weiterbildung – Informationsveranstaltungen, Lernen im Arbeitsprozess und selbstgesteuertes Lernen mit Medien – zu beobachten. Die deutsche Wirtschaft hat im vergangenen Jahr 33,5 Milliarden Euro in Weiterbildung investiert. Davon entfallen 17,6 Milliarden Euro auf direkte Kosten wie Teilnahmegebühren oder Aufwendungen für Dozenten. Das sind nominal gut 11 Prozent mehr als im Jahr 2013. Durchschnittlich hat sich jeder Mitarbeiter 17,3 Stunden weiterqualifiziert. Kleine Unternehmen sind zwar seltener weiterbildungsaktiv, aber wenn sie ihre Mitarbeiter weiterbilden, dann investieren sie mehr Zeit und Geld pro Kopf als größere Unternehmen.

Jürgen GrafUnternehmen setzen auf die interne und arbeitsplatznahe Einbindung der Weiterbildung. Begründet wird dies mit der höheren Wirksamkeit der Maßnahmen. Doch das Anliegen ist höchst anspruchsvoll und erfordert viel Experten-Know-how. Auf eben dieses greifen Unternehmen allerdings nur selten zurück. Und so verbirgt sich hinter den wohlfeilen Worten häufig reines Cost-Cutting.

Sind in der Krise vor allem „harte” Weiterbildungsthemen gefragt? Nein. Unternehmen erkennen durchaus, dass in den Mitarbeitern und deren individuellen Qualitäten ein echter Wettbewerbsvorteil steckt. Vermeintlich „harte” und krisenrelevante Themen wie Verkauf stoßen hingegen an ihre Grenzen.

Reflexhaft stornierte Aufträge, bedauerndes Schulterzucken bei Stammkunden und zähe Diskussionen um Honorarsätze und Rabatte sind wieder Alltag im Geschäft mit der Weiterbildung: Jeder Zweite verzeichnet Auftragsrückgänge, jeder Vierte sieht sich genötigt, seine Honorarsätze zu senken.

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