play-emotion PAAR
Die Methode spielerisch Konflikte zu lösen
Christine Kempf-Schwer, Manuela Pfefferle
159,- EURO
Rezension zum Paar-Spiel play-emotion
Das Spiel macht einen sehr hochwertigen Eindruck. Das Spielfeld ist groß, vielleicht für die Praxis schon etwas zu groß. Die einzelnen Begriffs- und Ressourcenkärtchen sind sehr schön farblich sortiert, in edlen Säckchen verstaut. Das wirkt edel und es macht Freude, die Kärtchen auszupacken. Auch die Spielsteine wirken edel. Da die Kärtchen auch nochmal, wieder farblich sortiert, in einzelnen Kästchen verstaut sind, die alle einzeln entnommen werden können, wirkt das Spiel sehr aufgeräumt. Das bleibt es auch nach mehrmaliger Benutzung, da durch die Einteilung im Karton immer leicht wieder Ordnung geschaffen werden kann.
Der Spielverlauf wird in der beiliegenden Anleitung verständlich und einfach erklärt. Auch das Praxisbeispiel unterstützt gut verständlich den ersten Spielversuch.
Nachdem das Klienten-Paar ihre jeweiligen Spielfelder (hell oder dunkel) gewählt haben, kommt das Spiel schnell in Fahrt. Nach kurzer Zeit liegen schon einige Begriffe auf dem Spielfeld. Die Begriffs-Kärtchen unterstützen die Klienten gut im Finden von Worten für Ihre Gefühle, was so manchem Klienten sonst recht schwerfallen kann. Da die Begriffe nach der gewürfelten Punktezahl gewählt werden, kann es leicht zu einer Überforderung werden, den Überblick zu behalten. Im Extremfall liegen 48 Begriffs-Karten auf dem Feld. Wenn dann auch noch die Ressourcen-Karten dazu kommen, wird das Feld recht voll. Für den einen oder anderen Klienten könnte es zu einer Überforderung werden, aus den ganzen Informationen und Gesprächen eine klare Quintessenz zu finden.
Daher haben wir bei der Benutzung des Spieles nicht mit dem Würfel gearbeitet, sondern bis zu 3 Kärtchen pro Feld und Person festgelegt. Die Spieler bestimmen dabei selbst, ob sie alle drei Karten nutzen möchten. Dadurch kann es nicht mehr passieren, dass ein Spielpartner immer die 6 würfelt und der Andere die 1 und sich dadurch benachteiligt fühlt.
Da viele Paare wegen schwerwiegenden Paarproblemen eine Beratung aufsuchen, kann während des Spielverlaufes mit lebhaften Diskussionen gerechnet werden. Das hat bei uns dazu geführt, dass wir z. B. bei manchen Paaren pro Sitzung immer nur ein Feld bespielt haben, dort eine Zwischen-
Quintessenz bilden ließen und diese als Diskussionsgrundlage bis zur nächsten Sitzung haben wirken lassen. Das führte zu sehr spannenden Erkenntnissen der Partner, die dann in der nächsten Sitzung den Spielverlauf rückwirkend nochmals anders reflektieren konnten.
Insgesamt können wir das Spiel als Unterstützung in der Paarbegleitung empfehlen. Mit Hilfe des Resonanz-Prinzips finden die Partner immer wieder die passenden Begriffe zu Ihren Gedanken, Gefühlen, Ihrem Körper und ihrem Verhalten.
Kornelia Becker-Oberender und Erwin Oberender
Therapeutin und Coach in eigener Praxis