Marion Lockert Marion Lockert

Archetypen der Seele - Spiritualität im Business

Die Mentalität – unsere Sicht der Welt

Marion Lockert

Meine Arbeit als Trainerin und Coach wird seit einigen Jahren durch das Modell der Archetypen der Seele® bereichert. Nach der Einführung in dessen Denkwelt im letzten TrainerJournal werde ich nun verschiedene Aspekte des Modells vorstellen und über meine Erfahrungen damit berichten. Vielleicht kann ich Sie zu ein paar ungewöhnlichen Sichtweisen inspirieren – für neue Impulse.

Das Modell der Archetypen

„Seele“ – anders als Psyche (die lt. der Lehre der Archetypen der Seele das Verarbeitungsorgan unserer Emotionen ist)– kann definiert werden als der unveränderliche überdauernde Kern unserer Persönlichkeit. „Archetypen der Seele®“ ist ein spiritueller Ansatz, der unser seelisches Sein als eine energetische Struktur, eine 7-teilige energetische Matrix beschreibt. Diese Matrix beschreibt unser Potential, so sind wir gemeint, so fühlen wir uns stimmig.

Die Mentalität

Wenn Sie die Welt verändern und Sie die Einstellungen, die Denkungsart, die Perspektive der Menschen beeinflussen könnten – was würden Sie bewirken wollen? Ihre Antwort darauf lässt auf Ihre Wahrnehmung und die Deutung der Welt schließen, auf Ihre Mentalität. Die 5. Komponente unserer seelischen Matrix steht für unsere Einstellung zur Welt, die Gedankenmuster, mit denen wir unsere Realität bilden und die Art und Weise, wie wir sie uns erklären.

Das Wort Mentalität beinhaltet den Begriff „mental“, bezeichnet also etwas Geistiges. Haben wir einmal eine grundlegende Geisteshaltung erlangt, gibt uns das Sicherheit. Deswegen suchen wir ja auch in der Regel lieber Bestätigung als Widerspruch und festigen unser Weltbild von Jahr zu Jahr. Da bedarf es dann schon einer Krise, um es zu verändern!

So ist das schöne Zitat von Anais Nin: „Wir sehen die Welt nicht, wie sie ist, sondern wie wir sind!“ für mich Grundlage von Kommunikations- und Führungstrainings. Gelänge es uns, die Denkungsweise anderer nicht an unserer eigenen Art zu messen, würden wir das Anderssein nicht nur als anders erfahren, sondern vielleicht sogar als bereichernd und hilfreich. Zumindest aber kommen wir so eher ins Verständnis für die "merkwürdigen Denkweisen" unsere Mitmenschen, Kollegen, Lebensgefährten, Kinder...

Schon Kinder verarbeiten Ihre Umwelt sehr unterschiedlich: Der eine will immer alles anders, als es gerade ist, der zweite fügt sich widerspruchslos in alles, und der dritte überprüft sich selbst, der vierte die Anderen.

Wenn wir uns vorstellten, dass die jeweiligen Mentalitäten-Muster geometrischen Formen entsprächen, würde deutlich, dass bestimmte Muster besser, andere schlechter zusammenpassen, Denn manche Strickarten sind eher versöhnlich, andere konfrontativ – und alle taugen gut als Weltmodell.

Die 7 Universellen Mentalitäten

1. Stoiker
Pole: - resigniert + gelassen

2. Skeptiker
Pole: - misstrauisch + nachforschend

3. Zyniker
Pole: - herabsetzend + kritikfähig

4. Pragmatiker
Pole: - stur + praktisch

5. Idealist
Pole: - abgehoben + verschmelzend

6. Spiritualist
Pole: - leichtgläubig + überprüfend

7. Realist
Pole: - mutmaßend + wahrnehmend

7 Mentalitäten, 7 weise Sichten

Angenommen, Dinge liefen nicht ganz rund, würde eine Stoikerin eher gelassen reagieren und sicher sein, dass die Sache sich schon wieder einrenkt. Sie ist davon überzeugt, dass alles gut ist, wie es ist. Und auch, wenn sie Angst hat oder Schmerzen, versucht sie nicht, etwas zu verändern. Sie sieht in ihrer passiven Einstellung ihr Heil. Akzeptanz ermöglicht ihr, die Welt als sinnerfüllt wahrzunehmen – sich dagegen aufzulehnen, wäre für sie sinnlos und führt lediglich zu Unglück.

Ein Skeptiker sucht nach der Wahrheit, doch ist er sich nicht sicher, ob und wo sie zu finden ist. Also bohrt und gräbt, nörgelt und hinterfragt er – und zwar nicht, wie es erscheint, weil er dagegen ist. Der Skeptiker will überzeugt werden! Der Zweifel ist sein Elixier und seine Qual. Und er zweifelt auch seinen Zweifel an! Gerade durch sein Zweifeln dringt er in Wahrheitstiefen vor, die anderen oft verborgen bleiben. Je nachdem, ob er aus Freiheit und Liebe zweifelt oder aus Angst (siehe die Pole), sind seine Fragen nachforschend oder zerstörerisch.

Eine Zynikerin ist oft unbeliebt. Die Schärfe ihres Urteils, das Skalpell, das sie zum Sezieren benutzt, wird gefürchtet. Und doch ist ihr Beitrag wertvoll, denn ihr Wunsch ist es, durch Wissen Wahrheit und Wirklichkeit in Übereinstimmung zu bringen. Ihr Credo lautet: „Ich weiß nicht!“ Und sie hofft, zu Gewissheit zu gelangen. Deswegen ist ihr „Gauben, Hoffen und Vermuten“ unverständlich. Denn wie kann man etwas glauben, was man nicht weiß?
 
Pragmatiker sind im Business weit verbreitet. Ihnen ist dasjenige gut und wertvoll, das einen konkreten Nutzen hat. Die Frage: „Und wie viele Kisten verkaufen wir nach Ihrem Training mehr?“ kommt garantiert von einem Pragmatiker. Wirkung und Anwendbarkeit sind seine Zauberworte. Und er experimentiert dabei im Selbstversuch. In Ekstase gerät er, wenn er merkt: Es funktioniert!

Idealisten finden das Vorhandene stets unvollkommen. Es kann und muss doch etwas Besseres geben! Sie schauen hinauf und ruhen nicht eher, als bis sie ein Optimum gefunden hat – um gleich danach ein neues anzustreben. Ihr Manko: Die realistische Einschätzung dessen, wo sie selbst stehen. Ihr Credo: Der Weg ist das Ziel!

Spiritualisten glauben, dass die Wahrheit in jeder Form der Existenz verborgen ist. Sie sind umgeben von „Zeichen“ und konsterniert, wenn jemand die immerwährende Präsenz des Göttlichen anzweifelt - weil sie insgeheim befürchten, selbst einer Illusion zu unterliegen, getrennt vom Ganzen zu sein und damit schutzlos. Dagegen helfen ihnen ihre Dogmen. Halten sie sich in ihrem Minus-Pol auf, scheuen sie die Überprüfung – glauben ist ihnen dann sicherer als wissen!

Realisten setzen sich mit Wahrheit und Wirklichkeit auseinander. Und niemand sonst ist so überzeugt davon, die Dinge realistisch zu sehen, wie sie. Wo andere Illusionen haben, nehmen sie vorbehaltlos wahr. Tatsächlich können sie zu großer Klarheit gelangen – wenn sie sich nicht gerade als einzige im Besitz der Wahrheit wähnen.

Ressourcen: Mentalitäten im Team

Der Stoiker erkennt die Qualitäten des Augenblicks. Er ist im besten Sinne gleich-gültig. Als Teammitglied bringt er die Ressource „Gott-Vertrauen“ mit. Die Skeptikerin der Gruppe ist diejenige, die vor Illusionen bewahrt und - als künstlerische Energie - Dinge von allen möglichen Blickwinkeln her beleuchtet. Der Zyniker ist oft schwer zu nehmen, weil er es in seiner Angst nicht gut ertragen kann, wenn Menschen glücklich sind. Für ihn beruht Glück auf Illusion. Sie muss zerstört werden! Seine Qualität: Schonungslosigkeit! Der Beitrag der Pragmatikerin ist es, für Praxisorientierung zu sorgen. Der Idealist im Team ist derjenige, der stets zu Verbesserung antreibt und in Bewegung hält. Er spürt wie kein anderer das Potential in Dingen und Menschen. Die Spiritualistin hält alles für eine Fügung im göttlichen System. Ihre Ressource ist „Vertrauen in das Geführtsein“. Der Realist vermag Zusammenhänge und Verkettungen, Motivationen und Illusionen blitzschnell zu erkennen. Er ist der Analyst im Team.

Keiner ist aber besser als der andere. Alle sind wertvoll! Und – haben Sie sich wieder erkannt?

Literaturempfehlung

Dr. Varda Hasselmann, Frank Schmolke, Die 7 Archetypen der Angst. Goldmann-Verlag 2010

Marion Lockert, Trainerin für Entfaltung von Führungskraft und Persönlichkeit, NLP-Lehr-Coach, ist Leiterin des „TT-Forschungskreises Archetypen der Seele – Spiritualität im Business“. Seit 16 Jahren intensiv mit diesem Modell verbunden, ist sie zudem von Hasselmann/ Schmolke persönlich als Matrix-Aufstellerin autorisiert und empfohlen.

Kontakt

Marion Lockert Institut
Richard-Wagner- Str. 11
30177 Hannover

Tel. 0511-76351690
Fax 0511-763 51 69-4

ml@marion-lockert-institut.de
www.marion-lockert-institut.de

 

 

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