Es hat sich gelohnt. Das war durchgängig die Erfahrung. Auch wenn wir uns nur zu dritt in der ersten FWW-Telefonkonferenz getroffen haben.
Welche Themen haben sich entwickelt? Die aktuellen Erlebnisse bzw. Erfahrungen bezogen sich im Kern auf das gleiche Prinzip. Zuerst aber die beiden Beispiele, über die wir uns ausgetauscht haben. Bei den geschilderten Erfahrungen ging es zum einen um ein Training und zum anderen um die Einführung von Werten in einem Unternehmen.
In dem Training forderten die Teilnehmer Tricks ein, wie sie andere so manipulieren können, dass sie ihre Ziele erreichen können. Dem Wunsch wurde nachgekommen. So sollten die Teilnehmer untereinander alle „fiesen Tricks“ anwenden, die Ihnen einfielen. Es entstand unmittelbar eine hohe Betroffenheit und Relativierung der „Wünsche“. Und vor allem eine Art Sehnsucht nach Werten. Die allerdings im Widerspruch zu den Anforderungen an sich selbst standen, im Geschäft auch „hart“ sein zu müssen. Drei Werte musste jeder Teilnehmer für sich aufschreiben, die ihm persönlich wichtig sind, um daran seine Gesprächsführung auszurichten. Aus der persönlichen Betroffenheit heraus. Das hat funktioniert.
Die Frage blieb allerdings offen: Kann man mit „Werten wirtschaftlich sein“? „Ich rede nur mit Ihnen, wenn ich einen Nutzen habe!“, so ein Unternehmer.
Der andere Teilnehmer war in einem Workshop eines Unternehmens eingebunden. Das mittelständische Unternehmen stand vor größeren Herausforderungen und hat einige konkrete Werte formuliert, die notwendig sind, diese Hürde zu nehmen. Werte wurden als Fahrzeug definiert, um die neuen Strategien zu transportieren.
In beiden Fällen ging es also darum, Werte nicht losgelöst zu bearbeiten, sondern an ein konkretes, wichtiges zu bearbeitendes Thema zu binden. Das schafft „Werteakzeptanz“ und lässt missionarische Züge erst gar nicht entstehen.
Ralf Besser
Präsident des Forums Werteorientierung in der Weiterbildung e. V.