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Heinrich von Kleist bezeichnete Stegreifreden als „lautes Sprechdenken“ und Heinz Erhardt war überzeugt: „Wird man unerwartet gebeten, eine Rede zu halten, so erschrecke man nicht, sondern fasse sich. Aber kurz!“ Die Stegreifrede ist die Königsdisziplin der Rhetorik, weil sie, ohne jede Vorbereitung, aus dem Augenblick heraus gehalten werden muss. Sie ist immer wieder aufs Neue eine persönliche Herausforderung, die Spaß macht – vorausgesetzt, man weiß, wie man dabei glänzen kann.

Die besten Führungskräfte sind jene, die andere mitziehen und mitreißen, weil sie selbst motiviert sind. Sie kennen ihre Motive und die Motive ihrer Mitarbeiter. Gute Führungskräfte feuern ihre Mitarbeiter an, schlechte Führungskräfte verheizen sie. Leider ist die zweite Führungsmethode weit verbreitet, und es scheint, als fiele das Demotivieren von Mitarbeitern vielen Führungskräften leichter als das Motivieren. Vielen ist dabei gar nicht bewusst, dass ihre Methode das Gegenteil von dem bewirkt, was sie eigentlich bezwecken. Weil sie es selbst von Vorgesetzten nicht anders erfahren oder die Unternehmenskultur ein bestimmtes Verhalten vorgibt.

Deutsche Unternehmen sind zwar in vielen Bereichen Qualitäts-Marktführer, doch wenn es darum geht, neue innovative Ideen auf den Markt zu bringen, bewegen sie sich bestenfalls im Mittelfeld. In der Forschung und Entwicklung stark, bremsen oft Mitarbeiter den Fortschritt, indem sie die starren Strukturen in den Unternehmen fördern. Auch im Vertrieb stellt sich immer häufiger die Frage, wie viele Regeln letztendlich sinnvoll sind. Klare Prozesse dienen als Leitplanken; werden daraus allerdings starre Strukturen, bleibt der Erfolg meist aus.

Strategien sind in einem Unternehmen enorm wichtig. Werden diese allerdings nicht emotional aufgeladen, fällt es Mitarbeitern oft sehr schwer, das Ganze im Alltag wirklich umzusetzen und zu leben.

Das erste newtonsche Gesetz, auch Trägheitsprinzip genannt, besagt folgendes: „Ein Körper verharrt im Zustand der Ruhe oder der gleichförmigen Bewegung, sofern er nicht durch einwirkende Kräfte zur Änderung seines Zustands gezwungen wird.“ Wir alle kennen diese Kräfte: Wenn Kunden ungeduldig werden, Mitarbeiter dringend Anweisungen benötigen oder der Chef das fünfte Mal nach dem Projektplan fragt. Doch warum schieben wir immer wieder auf? Und was hat das alles mit Tennis-Meisterschaften zu tun?

Meisterhafte Rhetorik gilt als Schlüsselqualifikation und gehört beruflich und gesellschaftlich zu den gefragtesten Kompetenzen. Trotzdem rattern Vorstandsvorsitzende blutleeren Text herunter, stammeln sich Unternehmer und Führungskräfte durch Power-Point-Präsentationen. Schade! Denn Rhetorik ist keineswegs angeboren, sondern erlernbar. Warum nutzen also immer noch so wenige Menschen das Potential ihrer Persönlichkeit, um andere Menschen mit dem, was und wie sie etwas sagen, zu berühren, zu bewegen und zu begeistern?