Trotz ChatGPT-Hype: Nur wenige Menschen nutzen generative KI täglich
Nutzung von generativer KI in sechs Ländern
Eine neue Studie des Reuters Institute for the Study of Journalism und der Universität Oxford hat die Nutzung von ChatGPT und anderen generativen KI-Tools untersucht. Trotz der großen Aufmerksamkeit und des Hypes um ChatGPT zeigt die Studie, dass nur ein kleiner Teil der Bevölkerung diese Technologie regelmäßig nutzt. In sechs untersuchten Ländern (Argentinien, Dänemark, Frankreich, Japan, UK und USA) nutzen zwischen 22 % und 35 % der Befragten ChatGPT zumindest gelegentlich.
Allerdings verwenden in Japan nur 1 % und in den USA 7 % der Befragten ChatGPT täglich. Jüngere Menschen nutzen generative KI-Tools deutlich häufiger: 56 % der 18- bis 24-Jährigen haben ChatGPT mindestens einmal ausprobiert, während dies nur 16 % der über 55-Jährigen getan haben. Etwa ein Viertel der Befragten nutzt KI zur Informationsbeschaffung oder zur Erstellung von Medien wie Text, Audio und Video.
Die Studie zeigt auch, dass die meisten Menschen Nachrichten bevorzugen, die von menschlichen Journalisten erstellt wurden. 43 % glauben, dass KI häufig zur Korrektur von Rechtschreibung und Grammatik eingesetzt wird, und 40 % denken, dass sie bei der Datenanalyse verwendet wird. Nur 8 % der Befragten halten KI-generierte Nachrichten für wertvoller als von Menschen erstellte Inhalte.
Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass sich die öffentliche Meinung zur generativen KI noch in der Entwicklung befindet und die Technologie weiterhin nur begrenzt im Alltag integriert ist.
Quellenangabe:
Quelle: The Decoder The Decoder Artikel
Schlussfolgerungen und Anregungen für Trainer, Berater und Coaches:
- Bewusstsein und Nutzung: Trainer und Berater sollten sich bewusst sein, dass generative KI trotz des Hypes noch nicht weit verbreitet ist. Dies bietet die Möglichkeit, sich frühzeitig zu spezialisieren und als Experten zu positionieren.
- Schulung und Workshops: Angebote zur Schulung im Umgang mit generativer KI können besonders für jüngere Zielgruppen attraktiv sein. Die Studie zeigt, dass jüngere Menschen eher bereit sind, KI-Tools zu nutzen.
- Transparenz und Vertrauen: Da viele Menschen Nachrichten von menschlichen Journalisten bevorzugen und eine klare Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten wünschen, sollten Berater und Coaches in ihren Trainings die Bedeutung von Transparenz und Vertrauen im Umgang mit KI betonen.
- Anwendungsmöglichkeiten: Trainer und Berater können praktische Anwendungsfälle aufzeigen, wie KI zur Effizienzsteigerung in verschiedenen Branchen eingesetzt werden kann, beispielsweise in der Datenanalyse oder der automatisierten Texterstellung.
- Langfristige Strategien: Die zögerliche Nutzung von KI bietet die Chance, langfristige Strategien zu entwickeln, um die Integration von KI in den Arbeitsalltag schrittweise zu fördern und die Akzeptanz zu erhöhen.
Bernhard, 31.05.2024:
Die Studie muss aber mit Vorsicht interpretiert werden, da man die Ergebnisse nicht verallgemeinern kann. In wirtschaftlichen Kontexten ist mit einer größeren Durchdringung des Themas zu rechnen, auch wenn das Thema beim normalen Verbraucher noch nicht "angekommen" ist. Zudem ist die Übertragung auf Deutschland nicht 1 zu 1 möglich. Wir reagieren meistens anders, als andere Länder.
Auf jeden Fall haben wir Daten, mit denen man arbeiten kann.
Bildnachweis: Trainertreffen - DALL E3