Online-Journal

Hier finden Sie interessante Artikel und Beiträge die für Trainer, Berater und Coaches, die mehr als nur News-Charakter haben.

Ebenso wie es aus neurobiologischer Sicht unmöglich ist zu leben, ohne zu lernen, ist es aus hirntechnischer Sicht unmöglich zu leben und zu lernen, ohne seinem Le­ben und Lernen Sinn zu verleihen: Auf Grund seines enorm plastischen, zeitlebens lernfähigen, sich durch sinnliche Erfahrungen strukturierenden Gehirns ist jeder Mensch zu jedem Zeitpunkt seines Lebens darauf angewiesen, neue Sinneseindrücken bzw. die durch neue Wahrnehmungen im Gehirn generierten Erregungsmuster mit den durch vorangegangene Erfahrungen entstandenen und stabilisierten synap-tischen Verschaltungsmustern in Einklang zu bringen, ihnen also Sinn zu verleihen.

Viele Menschen sind der Überzeugung, dass ihr Gefühl primär von äußeren Situationsbedingungen und dem Tun und Lassen ihrer Mitmenschen bestimmt werden. Ob sie sich gut oder schlecht, glücklich oder unglücklich fühlen, hängt ihrer Auffassung nach von der Beschaffenheit ihrer Lebensbedingungen und dem Verhalten derjenigen Personen ab, mit denen sie tagein, tagaus zu tun haben. Äußerungen wie „Du machst mich glücklich“, „Mein Mann / meine Frau macht mich ver-rückt“, „Mein Job geht mir auf die Nerven“, „Die Kritik meines Chefs macht mich fertig“ spiegeln diese Einstellung wider. Sie hat für das Wohlbefinden der Betroffenen, die dieser Denkweise huldigen, weitreichende Konsequenzen. Sie betrachten ihre Gefühle als etwas, das von außen gemacht wird und auf das sie keinen oder nur geringen Einfluss haben.

Der enorme Fortschritt der Medizin im letzten Jahrhundert ist u.a. der Anwendung wirksamer Medikationen zu verdanken. Die sprunghafte Entwicklung der Arzneimitteltherapie hat für den Arzt die Grenzen des Machbaren bedeutend erweitert. Dennoch kann die Anwendung eines wirksamen Arzneimittels immer auch mit dem Risiko unerwünschter Wirkungen verbunden sein [1]. Obwohl biologische Wirkstoffe als Medikamente strengen Zulassungsverfahren unterliegen, kann das Ausmaß des Auftretens der vollen Wirkung und von allfälligen Nebenwirkungen, nicht für den einzelnen Menschen prognostiziert werden. Dies liegt daran, dass sich Feldversuche in der Arzneimittelforschung an Normen statistischer Durchschnittswerte einer größeren Bevölkerungsgruppe und deren Kriterien orientieren (müssen).

martina_richter_bild1.jpgFührung bedeutet, gemeinsam mit Mitarbeitern ein Ziel zu erreichen. Dafür werden Führungskräfte in der Fachkompetenz bestens geschult. Die Sozialkompetenz bleibt häufig auf der Strecke. Das Abenteuer dabei ist: die Führungskraft muss sich dem Faktor Mensch stellen und der ist kaum berechenbar . In die innere Welt, in die eigenen Bilder, Vorstellungen, Wahrnehmungen und Gefühle lässt sich keiner gerne schauen. Themen, die nur schwer zu greifen und noch schwerer zu schulen sind. Und doch sind sie wesentlich und wichtig für den Bereich der Führung. Das eigene Bewusstsein und die Kenntnis über diese - internen Bereiche - bestimmen die Begegnung mit dem Gegenüber und somit den Erfolg, mit Mitarbeitern gemeinsam ein Ziel zu erreichen. Pferde vermitteln durch ihre Stärke und Größe Respekt. Sie sind ehrlich, authentisch und besitzen ein sehr feines Gespür für das SEIN. Mana­ger und Führungskräfte erhalten unverblümte Rückmeldung, die ihnen ihre Mitarbeiter häufig verwehren. Diese Eigenschaften kann man nutzen, um Führung zu lernen oder sein Wissen darüber zu vertiefen.

Was heißt es Unternehmen nach Werten zu führen und warum sollte dies ein Unternehmen tun? Zwei zentrale Fragen, deren kurze und präzise Beantwortung sicher nicht einfach, aber dennoch zur Verständniserleichterung hier versucht werden soll. Interessant sind beide Fragen deshalb, weil das Konzept der werteorientierten Unternehmensführung vielfach in Deutschland (noch) relativ wenig bekannt ist und zum zweiten weil es Indikatoren gibt - nicht nur über die jüngsten und weithin bekannten Wirtschaftsskandale - die darauf verweisen, dass das Bewusstsein und die Kompetenz vieler Führungskräfte in ethischen Fragen, entwicklungsfähig ist. Bei der entscheidenden Frage, ob es sich für ein Unternehmen lohnt, werteorientiert aufzustellen, sprechen die „harten Fakten“ nach dem heutigen Erkenntnisstand eher eindeutig dafür und widerlegen die - nach wie vor in weiten Kreisen der Wirtschaft - verbreitete Meinung, nach der Werte und Ethik in einer harten Wettbewerbswirtschaft keinen Platz hätten. Das Gegenteil ist der Fall, wenn das Prinzip der Nachhaltigkeit an die Stelle kurzfristigen (Erfolgs-) Handelns tritt. Werteorientierte (Unternehmens-) Führung auf Basis ethischer Werte ist ein strategische Erfolgsfaktor erstens Ranges geworden. Dabei stehen wir in Deutschland, was die Umsetzung angeht, erst am Anfang einer Entwicklung, andere Länder sind da schon weiter.