Weiterbildungs-News

Bund und Stiftungen gehen seit 2009 gemeinsam neue Wege in der lokalen Bildungsarbeit. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und deutschen Stiftungen initiierte Programm „Lernen vor Ort“ unterstützt kreisfreie Städte und Landkreise in ganz Deutschland dabei, ein abgestimmtes Bildungssystem auf kommunaler Ebene zu entwickeln. Die Fördermittel werden vom BMBF und dem Europäischen Sozialfonds zur Verfügung gestellt. Auf der Jahreskonferenz von „Lernen vor Ort“ betonte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka heute in Berlin den gesamtgesellschaftlichen Charakter der Zukunftsaufgabe Bildung.

„Nur wenn alle Akteure gemeinsam an einem Strang ziehen, können wir den Bürgerinnen und Bürgern in jeder Lebensphase passgenaue Bildungsangebote machen - von der frühkindlichen Bildung bis hin zur Erwachsenenbildung“, sagte Wanka „Die Kommune ist der Ort, wo Bildung stattfindet. Deshalb werden mit „Lernen vor Ort“ neue Strukturen in den Kommunen geschaffen, die die Kooperation aller Bildungsakteure vor Ort stärken. Nach fast vier Jahren erfolgreicher öffentlich-privater Bildungspartnerschaft aus Bund, Kommunen und Stiftungen wollen wir die Erfolge von „Lernen vor Ort“ künftig allen Kommunen in Deutschland zur Verfügung stellen.“

 

Prof. Dr. Uwe GenzAber Vorsicht: Wir sind damit noch längst nicht am Ende. Denn wie der Name schon sagt, handelt es sich um einen Rahmen und in diesem Fall um einen Referenzierungsrahmen, der Vergleichbarkeit schaffen soll, mit anderen Worten, er hat orientierende Funktion und ist damit kein Berechtigungssystem. Außerdem haben Rahmen die Eigenschaft nicht notwendiger Weise einen Inhalt zu haben, sondern sie stecken lediglich die Grenzen ab für das, was in den Rahmen hinein soll. So auch hier: Zwar ist schon mal festgelegt, dass eine dreijährige Berufsausbildung das Niveau 4 hat, man also mit anschließender Berufserfahrung, sowie Fort- und Weiterbildungen rasch auf das Niveau 5 kommen kann, was dann einem Hochschulzugangs-Niveau entspräche. Auch die Einstufung des Bachelors, Meisters, Fachwirts und Technikers auf Niveau 6 bedeutet, dass solche Personen direkt ein Masterstudium aufnehmen könnten.

In den letzten Jahren hat die EU mehr und mehr Einfluss auf dem Gebiet des lebenslangen Lernens gewonnen. Die Kernziele für Schulabbrecher und Tertiärbereich der Europa-2020-Strategie etc. und die damit verbundenen länderspezifischen Empfehlungen verdeutlichen die wachsende Bedeutung von EU-Entscheidungen, wenn es um die nationale Politik geht. Auch wenn Bildung und Ausbildung in der Zuständigkeit der Mitgliedsstaaten liegen, kann man nicht leugnen, dass die Grenzen des Subsidiaritätsprinzips in diesem Politikbereich derzeit neu definiert werden. Diese Entwicklung sollte mit mehr Rechenschaftspflicht der EU-Entscheidungsträger gegenüber ihren Bürgern verbunden sein.

Das Europäische Parlament hat dies erkannt und nimmt inzwischen mehr Einfluß in den verschiedenen Bildungsbereichen. Die harten Verhandlungen über das künftige Finanzierungs-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport zeigen die Rolle das Parlaments als demokratischen Garant. Der Vertrag von Lissabon bekräftigte die Mitentscheidung der EU im Gesetzgebungsverfahren in diesen Bereichen und ist Bestandteil der EU-Politik.

EUCIS-LLL ist ein Zusammenschluß von 33 europäischen Organisationen aus Bildung und Ausbildung etc. und versteht sich als European Civil Society Platform on Lifelong Learning (LLL-EUCIS), die zusammen alle Bereiche und Ebenen der allgemeinen und beruflichen Bildung einschließlich der Netze für Primär-, Sekundär-und Hochschulbildung, berufliche Aus-und Weiterbildung, Erwachsenenbildung und Volksbildung abdecken. Zusammen vertreten Sie die Interessen von Millionen von Studenten, Schulleiter, Eltern, Personal-Profis, Lehrer und Ausbilder und damit von Hunderten von Millionen Lernenden in ganz Europa. EUCIS-LLL will den Mitgliedern des EU-Parlaments mit diesem Manifest die vier wesentlichen Rollen aufzeigen, die die gewählten Vertreter der EU spielen (sollen).

pdf00_EUCIS-LLL_Draft-Manifesto_EU_elections_2014_V2.pdf361.28 kB03/06/2013, 10:43

In Deutschland erworbene Bildungsabschlüsse und berufliche Qualifikationen werden in Zukunft europaweit vergleichbarer. Darauf haben sich die Bundesregierung und die Länder mit der Unterzeichnung eines gemeinsamen Beschlusses zum Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) geeinigt. Der Beschluss schafft die Grundlage dafür, schrittweise ab dem Sommer 2013 erworbene Qualifikationen einem DQR-Niveau zuzuordnen und dieses auf den Qualifikationsbescheinigungen auszuweisen. So wird beispielsweise eine dreijährige berufliche Erstausbildung auf Niveau 4 zugeordnet, ein Abschluss als Bachelor, Meister oder Techniker entspricht Niveau 6. Von dieser Zuordnung profitieren Lernende, Berufstätige, Unternehmen und Bildungseinrichtungen gleichermaßen, denn die Wertigkeit ihrer Bildungsabschlüsse wird im europäischen Vergleich sichtbar. Bewerbungen und Jobwechsel innerhalb der Europäischen Union sollen dadurch erheblich vereinfacht werden.

 

Jeder zweite Bürger im erwerbsfähigen Alter hat 2012 eine Weiterbildung gemacht

Wanka: "Lebenslanges Lernen lohnt sich"

In Deutschland haben im vergangenen Jahr so viele Menschen eine Weiterbildung gemacht wie niemals zuvor. 49 Prozent der Bevölkerung im erwerbstätigen Alter haben 2012 an einer Weiterbildungsveranstaltung teilgenommen. Während die Beteiligung in Westdeutschland bei 48 Prozent lag, liegt die Quote für Ostdeutschland bei 53 Prozent. Das geht aus einer Erhebung hervor, die von TNS Infratest Sozialforschung im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) auf Grundlage des europäischen Adult Education Survey (AES) durchgeführt hat. "Lebenslanges Lernen lohnt sich - für Arbeitnehmer und Arbeitgeber", sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. "Weiterbildung ist der Schlüssel für die persönliche Entwicklung des Einzelnen und die Innovationsfähigkeit von Unternehmen."

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